Nanographen mit Hunger auf Elektronen
Neues Molekül könnte als organischer Halbleiter Elektronen transportieren.
Der Laie sieht einen dunkel-violetten Feststoff, der über keine sonderlich spektakulären Eigenschaften zu verfügen scheint. Der Experte hingegen freut sich über ein Nanographen-
Abb.: Über einen Nanometer groß ist das Molekül, das die Forscher erstmals synthetisiert haben. Seine Tendenz, Elektronen aufzunehmen, macht es so interessant. (Bild: S. Seifert, U. Würzburg)
Eine Pyrenvorstufe erweitert um vier Naphtalimide bilden das neue Molekül, das in seinem Kern 64 sp2-
Die Elektronenarmut hat zur Konsequenz, dass das neue Molekül die Tendenz hat, weitere Elektronen aufzunehmen. Bis zu vier davon kann es sich einverleiben, konnte Seifert zeigen. Damit ist es für die organische Elektronik interessant. Als organischer Halbleiter könnte es den Elektronentransport übernehmen und neue Einsatzgebiete eröffnen.
Einen neuen Syntheseweg entdecken und anschließend die Struktur und die Eigenschaften des so synthetisierten Moleküls aufschlüsseln: Das ist das Ziel der Zusammenarbeit in dem Graduiertenkolleg 2112, das im vergangenen Herbst an der Uni Würzburg gestartet ist. In dessen Mittelpunkt stehen zwar Biradikale, also Moleküle mit zwei ungepaarten Elektronen. Denen kommt das neue Nanographen-
JMU / RK