Nanokristalle auf Knopfdruck
Verfeinerte Elektronenstrahl-Lithographie ermöglicht Kontrolle über das Wachstum von winzigen Metallkristallen.
Nanokristalle und Quantenpunkte lassen sich aus einer Vielzahl von Materialien vom Metall bis zum Verbindungshalbleiter herstellen. Zahlreiche Experimente zeigten bereits, dass Nanokristalle die Effizienz von Solarzellen, Leuchtdioden, Stromspeichen, Sensoren oder auch Katalysatoren drastisch steigern könnten. Um Nanokristalle schnell und einfach mit möglichst großer Kontrolle über Größe und Position herzustellen, entwickelten jetzt Wissenschaftler in den USA ein neues Fertigungsverfahren.
Abb.: Nanokristalle aus Gold unter dem Elektronenmikroskop. Mit dem neuen elektrochemisch-
Der neue Ansatz tauge für die Produktion von komplexen Nanokristall-
Eine zwischen 50 und 250 Nanometer flache Flüssigzelle umschlossen Ross und ihre Kollegen beidseitig mit nur 50 Nanometer dünnen Schichten aus Siliziumnitrid. Davor setzten sie eine galvanische Zelle, die sie mit Salzsäure füllten und mit Metallelektroden aus dem gewünschten Material – Gold, Kupfer, Nickel – umfassten. Abhängig vom angelegten Spannungsfeld gingen einzelne Metallionen in Lösung und konnten über ein elektrisches Feld durch die flache Flüssigzelle gelenkt werden.
Durch die für Elektronen transparente, hauchdünne Siliziumnitridschicht fokussierten die Forscher einen stark gebündelten Elektronenstrahl. Abhängig vom Elektronenfluss wurden die enthaltenen Metallionen wieder reduziert und das Wachstum von Nanokristallen setzte exakt im Fokus des Elektronenstrahls ein. Über verschiedene Parameter – Konzentration der Metallionen, Fokus und Intensität des Elektronenstrahls – ließ sich die Größe der so erzeugten Nanokristalle im Nanometerbereich kontrollieren. Mit einem stark fokussierten Elektronenstrahl eines Rastertransmissionselektronenmikroskops halten die Forscher auch das kontrollierte Wachstum von wenige Nanometer großen Nanokristallen für möglich.
Diesen „Schreibprozess“ für Nanokristalle konnten die Forscher auch umkehren und die erzeugten Metallstrukturen abhängig von den angelegten Spannungen wieder auflösen. In ihren Versuchen wiederholten sie die Erzeugung und das Auflösen der Nanokristalle mehrere Male hintereinander. Parallel kontrollierten sie diese Prozesse mit Aufnahmen eines Transmissionselektronenmikroskops.
Mit dieser lithographisch-elektrochemischen Methode könnten prinzipiell auch Nanokristall-
Jan Oliver Löfken
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