Nanomaterialien als Energiespeicher
Plasmagestützte Prozesse für die Erzeugung von Nanopartikeln und Nanoschichten.
Im Januar startete das von der Leibniz-Gesellschaft mit 1,3 Millionen Euro geförderte Forschungsvorhaben CarMON (New Carbon-Metal Oxide Nanohybrids for Efficient Energy Storage and Water Desalination). Das Projekt zur Erforschung neuer effizienter Energiespeicherung und Wasserentsalzung wird in einer Zusammenarbeit des Leibniz-Institutes für Plasmaforschung und Technologie e.V. INP mit dem Leibniz-Institut für Neue Materialien Saarbrücken und dem Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH Düsseldorf realisiert.
Abb.: Nanowerkstoffe für die Energiespeicherung werden am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie INP entwickelt. (Bild: INP)
Im Rahmen des Projekts wird die Herstellung von Nanomaterialien für die Energiespeicherung in Batterien erforscht. Ziel des Forschungsverbundes ist es, die Struktur dieser Materialien mit charakteristischen Teilchenmaßen in der Größe von einigen Milliardstel eines Meters in Zukunft präzise kontrollieren und reproduzieren zu können. Dies ist eine Voraussetzung, um solche Verfahren auf den industriellen Fertigungsmaßstab zu übertragen und Energie effizienter zu speichern. Damit ordnet sich das Projekt in die vielfältigen Forschungsanstrengungen einer effizienteren Nutzung von erneuerbaren Energiequellen ein.
Viele der uns heute bekannten Nanomaterialien werden in Herstellungsverfahren unter Verwendung physikalischer Plasmen entwickelt. Die ionisierten Gase bieten neue Möglichkeiten für die Nanotechnologie und für die Erzeugung von Werkstoffen auf atomarer Ebene. „In dieses Projekt können die Wissenschaftler des INP ihre Expertise in der Aufklärung der Zusammenhänge zwischen den im Plasma herrschenden Bedingungen und dem erzeugten Material auf der Nanoskala einbringen“, erläutert Rüdiger Foest, Leiter des Forschungsschwerpunktes Materialien und Oberflächen. Die Energie und Konzentration der im Plasma erzeugten Atome, Ionen und Moleküle bestimmen im Prozess die Eigenschaften der entstehenden Nanostrukturen. Die Kenntnis dieser Zusammenhänge ermöglicht Angela Kruth, Leiterin des Projekts, gemeinsam mit dem Projektteam die erforderlichen Strukturen oxidischer Nanopartikel gezielt herzustellen.
Die Industrie setzt hohe Erwartungen in Nanotechnologie. Plasmagestützte Prozesse ermöglichen hier spannende neue Wege. Für den Technologietransfer können sie dringend notwendige Türöffner der Zukunft darstellen. Das INP entwickelt aktuell auch Plasmaprozesse für die Erzeugung von Nanopartikeln und Nanoschichten, welche sich in technischen Komponenten für die Energieumwandlung aus regenerativen Energiequellen wiederfinden. Das betrifft bedeutsame Technologien wie Brennstoffzellen, Elektrolyseure und die Solartechnik. Zugleich stehen Hochtechnologien, wie unter anderem die Präzisionsoptik, die Halbleitertechnologie oder die Synthese von biokompatiblen Materialien im Fokus der Forschungsinteressen des Instituts.
INP / JOL