07.11.2007

Nanoröhren-Radio

Das kleinste Radio der Welt ist winziger als ein rotes Blutkörperchen. Herzstück ist ein Kohlenstoff-Nanoröhrchen.

Das kleinste Radio der Welt ist winziger als ein rotes Blutkörperchen. Herzstück ist ein Kohlenstoff-Nanoröhrchen.

Cambridge/Berkeley (dpa) - US-Forscher haben das kleinste Radio der Welt gebaut: Das Kernstück dieses «Nanoradios» misst weniger als einen tausendstel Millimeter und ist kleiner als ein rotes Blutkörperchen. Das Gerät sei klein genug, um etwa mit biologischen Sensoren in die Blutbahn injiziert zu werden, meinen die Entwickler um Alex Zettl von der Universität von Kalifornien in Berkeley. So ließe sich eine Funkverbindung zwischen solchen Sensoren und der Außenwelt realisieren. Allerdings kann das Nanoradio zurzeit nur empfangen und nicht senden, wie das US-Magazin «Technology Review» am Dienstag auf seiner Internetseite berichtete.

Herzstück des winzigen Radios ist ein Kohlenstoff-Nanoröhrchen . Solche Nanoröhrchen sind aufgerollten Graphit-Schläuche, die wenige Nanometer dick und einige tausendstel Millimeter lang sein können. Das Nanoröhrchen des kalifornischen Nanoradios misst einige hundert Nanometer in der Länge und übernimmt simultan die Funktion aller vier zentralen Komponenten eines Radios: Antenne, Tuner, Verstärker und Demodulator, wie Zettls Gruppe im Fachblatt «Nano Letters» (online veröffentlicht) erläutert. Als Stromversorgung dienen zwei äußere Elektroden aus Kupfer und Wolfram.

Im Nanoradio lässt sich der gesamte UKW-Frequenzbereich einstellen, und die Forscher haben erfolgreich das Largo aus Händels Oper «Xerxes» empfangen sowie die Filmmusik von «Star Wars», den Rockklassiker «Layla» von Derek and the Dominos und den Pop-Evergreen «Good Vibrations» von den Beach Boys. Hörproben von der Empfangsqualität des Nanoradios und Bilder bieten die Wissenschaftler auf ihrer Internetseite. Die Tonqualität kann sich allerdings nicht mit der gängiger HiFi-Radioempfänger messen.

Weitere Infos: 

Anbieter des Monats

Dr. Eberl MBE-Komponenten GmbH

Dr. Eberl MBE-Komponenten GmbH

Das Unternehmen wurde 1989 von Dr. Karl Eberl als Spin-off des Walter-Schottky-Instituts der Technischen Universität München gegründet und hat seinen Sitz in Weil der Stadt bei Stuttgart.

Veranstaltung

Spektral vernetzt zur Quantum Photonics in Erfurt

Spektral vernetzt zur Quantum Photonics in Erfurt

Die neue Kongressmesse für Quanten- und Photonik-Technologien bringt vom 13. bis 14. Mai 2025 internationale Spitzenforschung, Industrieakteure und Entscheidungsträger in der Messe Erfurt zusammen

Meist gelesen

Themen