Nanostrukturen aus reinem Gold
Fokussierter Elektronenstrahl zerlegt Precursor-Material präzise Punkt für Punkt.
Ein neues Verfahren der TU Wien ermöglicht es, mit einem fokussierten Elektronenstrahl aus einer goldhaltigen organischen Verbindung beinahe reines Gold herzustellen. Damit lassen sich jetzt ganz gezielt und mit hoher Präzision goldene Nanostrukturen produzieren, wie man sie für viele Anwendungen in der Elektronik und der Sensorik benötigt. Ähnlich wie mit einem 3D-
Abb.: Nanostruktur aus Gold. (Bild: TU Wien)
„Gold spielt für die Nanotechnologie eine ganz besondere Rolle“, sagt der Heinz Wanzenböck von der TU Wien. Gold-
Das neue Verfahren geht von einer organischen Metallverbindung aus, einem Precursor-
Abb.: Eine goldhaltige organische Verbindung kommt von links, Wasser von rechts, von oben kommt ein fokussierter Elektronenstrahl. (Bild: M. M. Shawrav et al. / NPG)
„Schon bisher war bekannt, dass man auf diese Weise sehr komplexe dreidimensionale Strukturen herstellen kann“, sagt Mostafa Shawrav, ebenfalls von der TU Wien. „Allerdings ließ die Reinheit dieser Strukturen immer sehr zu wünschen übrig: Typischerweise hatte man es mit siebzig Prozent Kohlenstoff und nur dreißig Prozent Gold zu tun. Wir fügen nun während der Gold-
Wie bedeutend dieser Unterschied ist, zeigt sich, wenn man die elektrische Leitfähigkeit dieser Strukturen misst: Gold leitet elektrischen Strom extrem gut, genau deshalb ist es in der Nanotechnologie so gefragt. Die Leitfähigkeit der extrem unreinen Goldstrukturen, die man bisher erzeugen konnte, war etwa eine Million Mal schlechter als die von reinem Gold. Mit der neuen Technik erreicht man eine Leitfähigkeit, die bis auf einen Faktor vier der Leitfähigkeit von reinem Gold entspricht.
„Diese extrem leitfähigen und reinen Goldstrukturen werden eine neue Tür für die Welt der Nanoelektronik öffnen“, sagt Philipp Taus von der TU Wien. „Es wird nun viel einfacher sein, Nanoantennen aus Gold herzustellen oder Strukturen zu fabrizieren, mit denen man einzelne Biomoleküle auf einer Oberfläche festhalten kann.“
TU Wien / RK