19.02.2009

NASA und ESA wollen gemeinsam Jupiter-Monde erforschen

Die Raumfahrtbehörden haben entschieden, als nächste milliardenschwere Roboter-Mission gemeinsam die vier größten Monde des Planeten zu erforschen



Washington (dpa) - Jupiter macht das Rennen: Die Raumfahrtbehörden NASA und ESA haben entschieden, als nächste milliardenschwere Roboter-Mission gemeinsam die vier größten Monde des Planeten zu erforschen. Eine andere ins Auge gefasste Expedition zur Erkundung der größten Saturn-Monde Titan und Enceladus soll zwar weiter «hohe Priorität» haben, aber nicht den Vorrang, wie die NASA am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Die Vertreter der US-Behörde und der Europäischen Raumfahrt-Agentur hätten nach sorgfältiger Prüfung beider Projekte bei einem Treffen in Washington entschieden, dass die Jupiter-Mission technisch am besten zu realisieren sei.

Allerdings ist es bis zur Verwirklichung noch ein weiter Weg. So muss die Finanzierung - schätzungsweise 2,5 bis drei Milliarden Dollar (1,9 bis 2,4 Milliarden Euro) - erst noch gesichert werden, wie etwa die «Washington Post» am Donnerstag berichtete. Die NASA selbst erklärte, dass beide Behörden «mehrere weitere Schritte unternehmen» und detaillierte Studien machen müssten, bevor die Mission offiziell in die Wege geleitet werden könne.

Im Mittelpunkt der angestrebten Mission mit je einer Sonde der NASA und der ESA sollen die Jupiter-Monde Europa und Ganymed stehen. Geplant ist bisher ein Start des Duos im Jahr 2020. Nach dem Erreichen des Jupiter nach sechs Jahren sollen die Sonden dann die Monde Europa, Ganymed, Io und Callisto ins Visier nehmen. Wiederum zweieinhalb Jahre später soll die NASA-Sonde in eine Umlaufbahn um Europa einschwenken, ihr ESA-«Bruder» in einen Orbit um Ganymed.

Die Wissenschaftler erhoffen sich neue Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems und darüber, ob jenseits der Erde Leben im Universum existiert. Astronomen vermuten, dass Europa und Ganymed unterirdische Ozeane haben - eine mögliche «Heimat» für Mikroorganismen. Ganymed, der größte Mond unseres Sonnensystems, fasziniert die Wissenschaft außerdem wegen seines eigenen, im Innern erzeugten magnetischen Feldes.


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