07.02.2012

Neubau für Neurosensorik

In Oldenburg entsteht das Forschungszentrum für Neurosensorik und Sicherheitskritische Systeme (NeSSy).

Eingebettete Systeme sind heutzutage allgegenwärtig. Sie steuern den Motor, den Airbag und das Navigationssystem im Auto, regeln die Heizung, die Waschmaschine und den Videorekorder in der Wohnung, steuern Fabrikanlagen und Verkehrsleitsysteme und sorgen für Unterhaltung und Kommunikation im MP3-Player, iPod und Handy. Das bedeutet nicht nur mehr Komfort und größere Effizienz, denn viele eingebettete Systeme – besonders solche in verkehrstechnischen Anwendungen sowie in der Produktion – sind „sicherheitskritisch“; eine Fehlfunktion kann zu Schäden führen oder sogar Menschen gefährden.

Die Erforschung und Entwicklung solcher Systeme ist hochgradig interdisziplinär. Neurobiologen, Psycho- und Medizinphysiker, Mediziner, Psychologen, Informatiker und Ingenieure zusammen arbeiten dafür zusammen, um die Vorgänge der Sinneswahrnehmung und Sinnesweiterverarbeitung aufzuklären.

Das Forschungszentrum Neurosensorik und Sicherheitskritische Systeme, kurz NeSSy, der Universität Oldenburg soll die interdisziplinären Forschungen auf dem Gebiet der neuronalen Sensorik bündeln. Die Grundsteinlegung für den Bau des Forschungszentrums fand am 31. Januar auf dem Campus Wechloy in Anwesenheit von Niedersachsens Wissenschaftsministerin Johanna Wanka, Oldenburgs Oberbürgermeister Gerd Schwandner und zahlreichen Ehrengäste statt.

 

Der Neubau des Forschungszentrums NeSSy in Oldenburg, entworfen vom Stuttgarter Architektenbüro Heinle, Wischer und Partner, soll bis Anfang 2013 fertiggestellt sein (Grafik: Pleus Bauunternehmen)

Auf 2000 Quadratmetern wird der Neubau Platz für rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten, um interdisziplinäre Grundlagenforschung und angewandte Forschung voranzutreiben und mit einem Konferenzzentrum die Kommunikation zwischen den Forschern zu unterstützten. Die Gesamtkosten inklusive Ersteinrichtung belaufen sich auf etwa 15 Millionen Euro, die jeweils zur Hälfte von Bund und Land getragen werden.

Die Forschungsschwerpunkte werden von dem Physiker und Mediziner Birger Kollmeier, dem Neurobiologen Reto Weiler und dem Informatiker Werner Damm repräsentiert. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen innovative Entwicklungen der Medizintechnik und der Mensch-Maschine-Kommunikation. Die Hälfte der Nutzfläche ist für Labore vorgesehen: Akustik- bzw. Hör-Labore, ein Virtual Reality/Usability Labor, Neurophysiologie-Labore für Magnetresonanztomographie, Magnetenzephalographie und bildgebende Verfahren. Vier Arbeitsgruppen aus beiden Zentren werden hier Platz finden: die „Medizinische Physik“ und „Signalverarbeitung“ sowie eine Neuro-Psychologie- und eine ingenieurwissenschaftliche Arbeitsgruppe.

Im Zuge des bundesweiten Wettbewerbs zum Hochschulbau hatte der Wissenschaftsrat seinerzeit das Bauvorhaben 2008 positiv begutachtet. Ausschlaggebend war dabei insbesondere das internationale Renommee der angewandten Hörforschung in Oldenburg. Dem trug auch die Grundsteinlegung Rechnung. Birger Kollmeier ließ nämlich ein kleines Hörgerät in einem langen Kupferrohr herab, das in einem Steinsockel vermauert wurde.

Universität Oldenburg / Alexander Pawlak

Weiterbildung

Weiterbildungen im Bereich Quantentechnologie
TUM INSTITUTE FOR LIFELONG LEARNING

Weiterbildungen im Bereich Quantentechnologie

Vom eintägigen Überblickskurs bis hin zum Deep Dive in die Technologie: für Fach- & Führungskräfte unterschiedlichster Branchen.

ContentAd

Kleinste auf dem Markt erhältliche Hochleistungs-Turbopumpe

Kleinste auf dem Markt erhältliche Hochleistungs-Turbopumpe

Die HiPace 10 Neo ist ein effizienter, kompakter Allrounder für den Prüfalltag, der geräuscharm und besonders energieeffizient ist.

Meist gelesen

Themen