Neue Materialklasse für effizientere OLEDs
Metallorganische Komplexe nutzen Triplett-Zustände für effiziente Lichtemission.
Dünne lichtaktive Polymerschichten sind die Grundlage der meisten heute in Smartphones, großen Flachbildschirmen und Designerlampen verwendeten organischen Leuchtdioden. Doch OLEDs lassen sich auch aus hauchdünnen Lagen kleiner Moleküle fertigen. Ein britisch-
Abb.: Prototypen der organischen Leuchtdioden (OLED) mit einer neuen Klasse von lichtaktiven Propeller-
„Einfache Verbindungen aus Kupfer und Gold können als effiziente Materialien für OLEd genutzt werden“, sagt Alexander Romanov von der University of East Anglia in Norwich. Gemeinsam mit Kollegen vom Cavendish Laboratory der University of Cambridge und der University of Eastern Finland in Joensuu entwickelte er komplexe metallorganische Verbindungen. In diesen dockten je zwei organische Molekülgruppen – zyklische Alkylaminocarbene – an je ein Kupfer- oder Goldatom an. Die Struktur dieses Moleküls ähnelte dabei einem zweiflügeligen Propeller.
Mehrere Varianten dieser metallorganischen Komplexe mischten die Forscher in ein organisches Lösungsmittel. Über ein nasschemisches Verfahren deponierten sie eine etwa 20 Nanometer dünne Schicht mit diesen lichtaktiven Propeller-
„Schon die erste Demonstration belegte, dass die neue Materialklasse die bisher etablierte OLED-
Abb.: Modell der lichtaktiven Propeller-Moleküle, die zu hoch effizienten organischen Leuchtdioden führen sollen. (Bild: D. Di et al., Science, U. Cambridge)
Wegen der ungewöhnlichen Geometrie der Moleküle verringerte sich die Austauschenergie zwischen Singlett- und Triplett-
Der Austausch der Elektronen zwischen den Molekülflügeln und die Lichtemission vollzog sich überraschend schnell innerhalb von 350 Nanosekunden. Mit einer hohen Effizienz von bis zu 75 Lumen pro Watt erreichten die ersten Prototypen eine Helligkeit von über 70.000 Candela pro Quadratmeter. Kommerzielle OLED dagegen rangieren bei Werten von einigen tausend Candela pro Quadratmeter. „Diese Arbeit zeigt, wie drehende Moleküle über ein quantenmechanisches Phänomen die Leistung von OLED stark beeinflussen können“, sagt Dawei Di, Erstautor der Studie.
Mit diesem Ergebnis empfiehlt sich die neue Materialklasse als interessante Alternative zur anderen OLED-
Jan Oliver Löfken
Weitere Infos
Weitere Beiträge
DE