23.12.2004

Neuer «Stern von Bethlehem»

Pünktlich zum Weihnachtsfest wird der Komet Machholz mit bloßem Auge als kleiner, milchiger Fleck zu sehen sein.


Neuer «Stern von Bethlehem»

Umkirch (dpa) - Pünktlich zum Weihnachtsfest erwarten Sternfreunde am abendlichen Himmel einen neuen «Stern von Bethlehem». An den Weihnachtstagen werde der Komet Machholz von 20 Uhr an mit bloßem Auge als kleiner, milchiger Fleck zu sehen sein, sagte Wolfgang Steinicke von der Vereinigung der Sternfreude am Donnerstag in Umkirch bei Freiburg. Abends werde der Komet im Südosten stehen und bis Mitternacht nach Süden wandern. Weltweit könne er vom Boden aus ohne technische Hilfsmittel betrachtet werden.

Durch das Fernglas betrachtet werde er als rundes, ausgedehntes Objekt mit hellem, sternförmigen Kern erscheinen. Der Komet befinde sich an den Weihnachtstagen rechts vom Sternbild Orion. Die Beobachtung werde vielerorts jedoch durch das zu diesem Zeitpunkt helle Licht des Mondes erschwert. Am zweiten Weihnachtsfeiertag gibt es Vollmond.

Den besten Blick auf den Kometen Machholz werde es am 8. Januar kommenden Jahres geben, sagte Steinicke. Dann habe der Komet den geringsten Abstand zu Erde und erreiche somit die größte Helligkeit. Zu diesem Zeitpunkt sei der gesamte Komet mit einem gut erkennbaren Schweif im Feld des Sternhaufens der Plejaden von der Erde aus auch mit bloßem Auge zu sehen.

Der Komet wurde nach Steinickes Angaben Ende August dieses Jahres von dem amerikanischen Amateurastronomen Donald Machholz mit einem kleinen Fernrohr entdeckt und nach ihm benannt.

Hintergrund: Kometen

Hamburg (dpa) - Schon seit Jahrtausenden beobachten Menschen fasziniert die Kometen, oft von Aberglaube und Ängsten begleitet. Die Schweifsterne bestehen aus einer Mischung von Eis, Staub und Gestein und werden deshalb von Astronomen oft auch schmutzige Schneebälle genannt. Das Eis enthält dabei nicht nur gefrorenes Wasser, sondern unter anderem auch Kohlendioxid (Trockeneis), Methan und Ammoniak. Viele Kometen bewegen sich auf stark ellipsenförmigen Bahnen durch das Sonnensystem: Sie tauchen aus den Randbezirken des Sonnensystems auf und kommen der Sonne sehr nahe, wobei sie antauen und der oft spektakuläre Schweif entsteht.

Der kleine Kometenkern hüllt sich durch das Antauen in eine riesige Wolke aus Gas und Staub, die so genannte Koma. Der «Sonnenwind», ein beständiger Teilchenstrom von der Sonne, bläst das aufgetaute Gas-Staub-Gemisch vom Kometen weg und formt dadurch den Schweif, der stets von der Sonne wegzeigt.

Weitere Infos: 

EnergyViews

EnergyViews
Dossier

EnergyViews

Die neuesten Meldungen zu Energieforschung und -technologie von pro-physik.de und Physik in unserer Zeit.

Weiterbildung

Weiterbildungen im Bereich Quantentechnologie
TUM INSTITUTE FOR LIFELONG LEARNING

Weiterbildungen im Bereich Quantentechnologie

Vom eintägigen Überblickskurs bis hin zum Deep Dive in die Technologie: für Fach- & Führungskräfte unterschiedlichster Branchen.

Meist gelesen

Themen