08.03.2022

Neues Datenzentrum für die Gammaastronomie

Grundstein für Neubau wurde im Brandenburgischen Zeuthen gelegt.

Das wissenschaftliche Daten­zentrum des inter­nationalen Gammastrahlen­observatoriums CTAO (Cherenkov Telescope Array Observatory) wird bald im Branden­burgischen Zeuthen stehen. Brandenburgs Wissenschafts­ministerin Manja Schüle und Volkmar Dietz, Leiter der Unterabteilung Großgeräte und Grundlagen­forschung im Bundesforschungs­ministerium, legten Anfang März zusammen mit Federico Ferrini, dem geschäfts­führenden Direktor der CTAO, und Desy-Direktor Helmut Dosch den Grundstein für das Science Data Management Centre (SDMC) des Großprojekts der Astroteilchen­physik.

Abb.: So wird der Zeuthener Desy-Campus mit dem neuen Daten­zentrum aussehen....
Abb.: So wird der Zeuthener Desy-Campus mit dem neuen Daten­zentrum aussehen. (Bild: Heinle, Wischer & Partner, Freie Architekten)

„Deutschland gehört in der Astrophysik weltweit zu den führenden Forschungs­nationen. Diesen Anspruch untermauert die Ansiedlung des neuen Science Data Management Centre in Zeuthen auf eindrucksvolle Weise. Es soll Wissen­schaftlerinnen und Wissen­schaftler aus der ganzen Welt anziehen, die die Daten des CTAO analysieren und uns wichtige Erkenntnisse über unser Universum liefern. Das Bundes­ministerium für Bildung und Forschung wird diesen Prozess weiter unterstützen und die Partner in Europa und der ganzen Welt weiter eng einbinden“, sagt Bundesforschungs­ministerin Bettina Stark-Watzinger.

Das Cherenkov Telescope Array Obser­vatory wird ein einzigartiges, welt­umfassendes Obser­vatorium für Gammastrahlungs­astronomie, das erste erdgebundene dieser Art. Aufbauend auf der Technologie der aktuellen Generation von Gammastrahlungs­teleskopen wie H.E.S.S., Magic und Veritas wird CTAO bis zu zehnmal empfindlicher sein und eine noch nie dagewesene Genauigkeit beim Nachweis hochener­getischer Gammastrahlen aufweisen. Wenn diese hochenergetische Strahlung aus dem Universum auf die Erdatmo­sphäre trifft, entstehen in der oberen Atmosphäre kurze Lichtblitze, die Cherenkov­strahlung, die mit Hilfe der CTAO-Teleskope detektiert und dann analysiert werden. Mit mehr als sechzig Teleskopen verschiedener Größe, die in der ersten Bauphase an zwei Standorten in der nördlichen und südlichen Hemisphäre errichtet werden, wird das Obser­vatorium einzigartige astronomische Beobach­tungen ermöglichen und der Astroteilchen­physik einen bisher unerreichten Einblick in unser Universum geben. Das SDMC bildet das wissenschaftliche Tor zum Gammastrahlungs­observatorium CTAO.

„Mit dem neuen CTAO Science Data Management Centre macht Desy in Zeuthen einen weiteren großen Schritt auf dem Weg zu einem inter­nationalen Zentrum für Astroteilchen­physik in Deutschland und zu einem der innovativsten Forschungs­zentren in der Region“, sagt Helmut Dosch, Vorsitzender des Desy-Direk­toriums. „Desy betreibt in Zeuthen eine der weltweit größten Forschungsgruppen in der Gamma­astronomie. Mit dem SDMC stärken wir diese Kompetenz weiter und werden Gastgeber für viele, viele Wissen­schaftlerinnen und Wissenschaftler aus dieser Disziplin. Das wird unseren Campus für die nächsten Jahrzehnte entscheidend prägen“, sagt Christian Stegmann, Direktor für Astro­teilchenphysik und Leiter des Standorts Zeuthen.

DESY / JOL

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