24.07.2017

Neues Zentrum für hybride Nanostrukturen

Nanophysik-Neubau stärkt interdisziplinäre Zusammenarbeit an der Universität Hamburg.

Der neue Forschungs­bau „Center for Hybrid Nano­structures“ (CHyN) der Uni­versität Hamburg auf dem Forschungs­campus Bahren­feld wurde vergangene Woche feier­lich eröffnet. Damit wird der Forschungs­campus um den univer­sitären Schwerpunkt natur­wissenschaftlicher Struktur­forschung ergänzt und das stark kooperativ genutzte Gelände um einen Reinraum bereichert. Mit dem CHyN ist die Uni­versität Hamburg, die schon vor Fertig­stellung des Neubaus mit zahl­reichen Insti­tutionen und Koopera­tionen auf dem Campus in Bahrenfeld ange­siedelt war, noch stärker auf dem Gelände dieser Forschungs­city vertreten.

Abb.: In Nachbarschaft zum DESY wurde nun der Neubau das Center for Hybrid Nanostructures (CHyN) in Hamburg eröffnet. (Bild: CHyN / UHH)

„Mit dem CHyN kann die Univer­sität Hamburg im kompe­titiven Forschungs­feld der Nano­wissenschaften inter­national sowie national sichtbar werden und den aussichts­reichen Forschungs­bereich der Nano­physik in Hamburg langfristig etablieren“, so Universitäts­präsident Dieter Lenzen. „Das CHyN ist eine wichtige Maßnahme zur weiteren univer­sitären Struktur­bildung sowie zur Stärkung des Campus Bahrenfeld. Ich danke dem Bund und dem Land für diesen spekta­kulären Neubau und wünsche allen betei­ligten Wissen­schaftlern einen guten Start. Es ist ein großer Vorzug, dass sich nicht die Wissen­schaft einem schon vorhan­denen Gebäude anpassen muss, sondern ein Gebäude passgenau für die Wissen­schaft errichtet wurde.“

Für den Neubau inves­tierten die Bundes­republik Deutschland sowie die Freie und Hanse­stadt Hamburg mehr als 61 Millionen Euro. Das Gebäude schafft die Rahmen­bedingungen für eine vernetzte Forschung der Diszi­plinen Physik, Biologie, Chemie und Medizin im Nano­bereich. Ziel ist, die Eigen­schaften von Festkörpern und von Bio-Materia­lien zu ana­lysieren, diese einander anzupassen, um daraus schließlich neue Material­eigenschaften hybrider Nano­strukturen für chemische, bio­logische und medi­zinische Anwen­dungen zu entwickeln. Zum Beispiel könnten in Zukunft kleinste bioelek­tronische Implan­tate zerstörte menschliche Sinnes­zellen ersetzen.

Der schwingungs­arme Reinraum bietet bis zu 90 Wissen­schaftlern die Mög­lichkeit, ihre hybriden Nano­strukturen selbst zu präparieren. Er ist das Herzstück des neuen Forschungs­baus, der darüber hinaus mit rund 60 Laboren ausge­stattet ist, die teils elektro­magnetisch besonders abge­schirmt sowie schwingungs­isoliert sind und somit die Forschung an Quanten- und Bio-Material erst möglich machen. Eine Helium­verflüssigungs­anlage und zehn weitere Großgeräte ermög­lichen höchst­aufgelöste Messungen bei tiefsten Tempera­turen.

Robert H. Blick, Geschäfts­führender Direktor des Instituts für Nano­struktur- und Festkörper­physik, freut sich auf die zukünf­tigen Aufgaben: „Wir wollen neuartige Festkörper­strukturen herstellen und eine Brücke schlagen zwischen der physi­kalisch orien­tierten und der bio­logischen sowie medi­zinischen Forschung an der Universität Hamburg oder auch zum Deutschen Elek­tronen-Synchrotron, zum Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie, zum Helmholtz-Zentrum Geesthacht, zum Centre for Structural Systems Biology oder zum Universitäts­klinikum Hamburg-Eppen­dorf.“ Das Gebäude bietet mit rund 5000 Quadrat­meter Raum für rund 130 Wissen­schaftler.

UHH / JOL

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