26.02.2014

Neues Zentrum für Laserforschung in Vorarlberg

Josef-Ressel-Zentrum für Materialbearbeitung mit ultrakurz gepulsten Laserquellen verbindet Hochschule mit Industrie.

Die FH Vorarlberg (FHV) hat ihr neues „Josef-Ressel-Zentrum für Materialbearbeitung mit ultrakurz gepulsten Laserquellen“ eröffnet. Mit dem Zentrum kann die Hochschule die Forschungsaktivitäten im Bereich der Materialbearbeitung mit ultrakurz gepulsten Laserquellen weiter ausbauen. Finanziert wird das Zentrum vom Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium und dem langjährigen Unternehmenspartner der FHV, High Q Laser GmbH in Rankweil, einem Hersteller von Ultrakurzpulslasern.

Abb.: Die Leiterin des Ressel Zentrums, Sandra Stroj vor der Laserstrukturieranlage. (Bild: FHV)

Josef Ressel war der Erfinder der Schiffsschraube und des Kugellagers. Er ist der Namensgeber der neuen Forschungseinrichtung an der FHV, die am 31. Januar feierlich eröffnet wurde. Die öffentlichen Fördermittel für das Projekt stellt das Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium zur Verfügung: „In Josef-Ressel-Zentren können Fachhochschulen gemeinsam mit regionalen Unternehmen mehrjährige Forschungsarbeiten durchführen. Das schafft einen Mehrwert für alle Beteiligten. Der jeweilige Partner profitiert von der Forschungskompetenz der Fachhochschulen, die wiederum das praktische Know-how des Unternehmens optimal nützen können", betont Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.

In den Josef-Ressel-Zentren wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung betrieben, die besonderen Nutzen für die Wirtschaft erzielt. Dazu werden für jeweils fünf Jahre Forschungsgruppen eingerichtet, die das Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium sowie die beteiligten Unternehmen gemeinsam finanzieren.

Durch die fortschreitende Miniaturisierung in der Elektronik, Halbleiterfertigung und Medizintechnik ist es unabdingbar geworden, immer kleinere und präzisere Strukturen in unterschiedlichste Substrate einbringen zu können. Materialbearbeitung durch Laser spielt dabei eine zentrale Rolle. Im Forschungszentrum Mikrotechnik der FHV wird arbeitet man deshal seit Jahren auf dem Gebiet der Mikrobearbeitung durch Laser. Ein wichtiger Kooperationspartner ist dabei das Vorarlberger Unternehmen High Q Laser GmbH. Diese Zusammenarbeit der FHV mit High Q Laser wurde 2013 mit der Inbetriebnahme einer neuen Laserstrukturieranlage weiter ausgebaut. High Q Laser stattete die Anlage mit einem Ultrakurzpuls-Laser der neuesten Generation namens SPIRITTM aus und ermöglichte dem neuen Ressel-Zentrum, fertigungsnahe Forschungsprojekte mit hoher Integrationstiefe durchzuführen.

„Der große Vorteil von Ultrakurzpulslasern liegt in der Herstellung von hochqualitativen Strukturen im Mikro- und Nanometerbereich, welche mit herkömmlichen Lasersystemen aufgrund der thermischen Belastung der Werkstücke nur schwer oder überhaupt nicht möglich ist. Dieser Vorteil – gepaart mit der Tatsache, dass nahezu jedes beliebige Material mit kurzen Pulsen bearbeitet werden kann – macht ultrakurz-gepulste Laser zu einem idealen Tool für die Mikrobearbeitung”, erklärt der Geschäftsführer von HighQLaser GmbH, Jürg aus der Au.

„Zum Beispiel wird heutzutage bereits fast jedes Smartphone mit Hilfe von Ultrakurzpulslasern geschnitten und die Liste der Anwendungen wächst täglich.” Dank der engen Kooperation zwischen der FHV und High Q Laser, welche bereits seit der Gründung des Unternehmens besteht und nun mit der Eröffnung des Joseph-Ressel-Zentrums weiter vertieft wird, erhofft sich High Q Laser, neue Erkenntnisse über die Wechselwirkung zwischen Licht und Materie zu gewinnen. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse sollen zum einen die Prozessentwicklung vorangetrieben, zum anderen die nächste Generation von Ultrakurzpulslasern entwickeln werden.

FHV / PH

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