30.05.2008

Nur Salzlake auf dem Mars?

Nach einer anfänglichen Panne ist es NASA-Experten gelungen, den Roboterarm des Raumsonde «Phoenix» auf dem Mars zu aktivieren.

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Washington (dpa) - Nach einer anfänglichen Panne ist es NASA- Experten gelungen, den Roboterarm des Raumsonde «Phoenix» auf dem Mars zu aktivieren. «Der Roboterarm ist jetzt vollständig entfaltet», gab ein NASA-Experte am Donnerstag bekannt. Nach einigen Tests solle der 2,3 Meter lange Arm in den nächsten Tagen damit beginnen, Bodenproben des Roten Planeten zu sammeln. «Wir sind bereit, anzufangen.» Auch der Chef des Projekts «Phoenix», Barry Goldstein, zeigte sich optimistisch.

Zunächst war es am Dienstag - zwei Tage nach der Landung - wegen eines Kommunikationsproblems nicht gelungen, den Arm in Bewegung zu setzen. Die Bodenproben aus der gefroren Nordpolregion des Nachbarplaneten der Erde sollen auf Spuren von Wasser untersucht werden. Dies wäre ein Hinweis auf einfachste Lebensspuren auf dem Mars. Auf dem Roboterarm ist auch eine deutsche Kamera montiert.

Allerdings gibt es auch schlechte Nachrichten für die Wissenschaftler bei ihrer Suche nach Lebensspuren: Der Mars war nach neuesten Untersuchungen anderer US-Forscher wahrscheinlich schon immer viel zu salzig für die Entstehung von Leben. Es sei zwar mittlerweile unbestritten, dass es dort einmal flüssiges Wasser gegeben habe. Dies sei jedoch vermutlich eine dicke Salzlake gewesen, berichten Forscher der Harvard-Universität im US-Fachjournal «Science». «Leben, wie wir es kennen, hatte darin kaum eine Chance gehabt.»

Für die «Science»-Studie hatten die Harvard-Forscher diejenigen Gesteinsdaten genauer analysiert, mit denen der Marsrover «Opportunity» Hinweise auf frühere Wasservorkommen auf dem Roten Planeten geliefert hatte. Die neuen Resultate legten sehr nahe, dass der Mars auch vor Milliarden Jahren schon ein unwirtlicher Ort gewesen sei, erläuterte Mitautor Andrew Knoll. Die Forscher schließen das aus den Salzablagerungen in vier Milliarden altem Marsgestein an «Opportunitys» Landeplatz. Dies schließe zwar nicht die Entstehung von Leben in anderen Marsregionen aus, der Landeplatz gelte jedoch als eine der nasseren und freundlicheren Gegenden in der Marsvergangenheit.

Unterdessen schickte «Phoenix» weitere Bilder der Marslandschaft seiner Umgebung zurück zur Erde. Die eigentlichen «Grabungsarbeiten» sollen erst Anfang kommender Woche beginnen, hieß es. Sie sollen etwa drei Monate dauern. Die Bodenproben sollen in einem Spezialofen der Sonde zunächst erhitzt und dann in einem Labor auf Spuren von Wasser untersucht werden. Außerdem wollen die NASA-Forscher so herausbekommen, ob der Boden am Mars-Nordpol lediglich einige Zentimeter tief gefroren ist oder sehr viel tiefer. Sie erhoffen sich auch Aufschluss darüber, warum der einst warme Planet derart abgekühlt ist. Diese Erkenntnisse würden möglicherweise auch Rückschlüsse auf den Klimawandel auf der Erde zulassen.

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