07.01.2010

OHB gewinnt Rennen um Galileo-Satelliten

Damit setzte sich der Bremer Konzern zusammen mit SSTL in der Ausschreibung gegen den Konkurrenten EADS- Astrium durch.

Damit setzte sich der Bremer Konzern zusammen mit SSTL in der Ausschreibung gegen den Konkurrenten EADS- Astrium durch.

Ein Konsortium bestehend aus OHB-System AG und Surrey Satellite Technology Ltd. (SSTL) hat das Rennen um das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo gewonnen. Das Konsortium hat den prestigeträchtigen und rund 566 Millionen Euro schweren Auftrag erhalten, 14 Satelliten zu bauen, teilte die EU- Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Damit setzte sich OHB und SSTL in der hart umkämpften Ausschreibung gegen den größeren Konkurrenten EADS- Astrium durch. Das Konsortium soll die ersten Satelliten 2012 liefern.

OHB-System übernimmt mit dieser Entscheidung die Rolle des Hauptauftragnehmers beim Bau der 14 Satelliten und ist zugleich verantwortlich für die Entwicklung des Satellitenbusses und die Integration der Gesamtsatelliten. SSTL wird die Navigationsnutzlast entwickeln und bauen, und darüber hinaus OHB bei der Endmontage der Satelliten unterstützen. Die 14 Satelliten werden in Bremen gefertigt.

Beim Bau der Satelliten profitieren beide Partner von ihren jahrzehntelangen Erfahrungen. OHB-System hat mit dem deutschen Radar-Aufklärungssystem SAR-Lupe bereits eine Konstellation aus fünf baugleichen Satelliten gebaut und gestartet. SSTL war hauptverantwortlich beim Bau und Test des ersten Galileo-Satelliten, GIOVE A, sowie bei der Entwicklung und dem Bau der ebenfalls aus fünf Satelliten bestehenden RapidEye-Konstellation.

Die Satelliten werden das Rückgrat von Galileo bilden. Mit dem Projekt wollen die EU und die Europäische Weltraumorganisation ESA die Vormachtstellung des US-Dienstes GPS (Global Positioning System) brechen. Das Navigationssystem Galileo soll 3,4 Milliarden Euro kosten und 2014 an den Start gehen.

Für Deutschland winken weitere Aufträge. Insgesamt werden 32 Satelliten benötigt - der Bau der restlichen werde später an die OHB System AG oder an EADS-Astrium GmbH vergeben, berichtete die EU- Kommission. Dabei werde das günstigere Angebot den Zuschlag erhalten.

Die Satelliten umkreisen die Erde auf drei verschiedenen Umlaufbahnen in mehr als 23 000 Kilometern Höhe und senden Signale zur Erde. Dort wird berechnet, wie lange die Daten gebraucht haben, um so die genaue Position zu bestimmen. Galileo soll somit beispielsweise Autofahrern oder Rettungsdiensten eine metergenaue Ortung bieten.

  

dpa/OHB/KP

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