08.05.2017

OLED-Display nimmt Fingerabdrücke

Erster Prototyp erreicht eine verblüffend hohe Auflösung.

Am Fraun­hofer-Institut für Organische Elek­tronik, Elektronen­strahl- und Plasma­technik FEP in Dresden werden seit vielen Jahren ver­schiedene anwendungs­spezifische OLED-Mikro­displays entwickelt, die auf der OLED-auf-Silizium-Techno­logie basieren. Diese einzig­artige Techno­logie macht es möglich, die OLED als Licht­quelle hoch­präzise auf einen Mikro­chip aufzubringen. Dieser Mikro­chip kann weiterhin mit Sensor­elementen, wie beispiels­weise Photo­dioden ausge­stattet sein. So können Gegen­stände ange­leuchtet und gleich­zeitig das zurück­fallende Licht detektiert und ausge­wertet werden. Solche Mikro­chips sind zum Beispiel als bidi­rektionale Mikro­display in inter­aktiven Daten­brillen einsetzbar: das winzige Display liefert die Informa­tionen für Augmented-Reality-Anwen­dungen, während die Kamera­funktion die Blick­richtung erfasst. Inhalte sind so per Augen­bewegung steuerbar.

Abb.: Hochauflösender OLED-auf-Silizium-Fingerprintsensor mit einer Auflösung von 1600 dpi. (Bild: Fh.-FEP)

Ein neuer hochauf­lösender Fingerprint­sensor nutzt ebenfalls die bidirek­tionale Funktiona­lität der Licht­wiedergabe und -detektion: Der Finger wird ange­leuchtet und das zurück­geworfene Licht wird ausge­wertet. Bernd Richter, stell­vertretender Bereichs­leiter OLED-Mikro­displays und Sensoren am Fraun­hofer FEP, erläutert: „Bei diesem Fingerprint­sensor haben wir eine extra­dünne Verkap­selung für den Chip verwendet, damit der Abstand zwischen Finger und Bild­sensor minimiert und so der Finger­abdruck exzellent erfasst werden kann. Eine abbil­dende Optik ist hierfür nicht nötig.“

Der erste Proto­typ hat eine native Auf­lösung von 1600 dpi – das ist dreimal mehr als vom FBI normaler­weise verlangt wird. Durch diese hohe räumliche Auflösung können neben den typischen Papillar­linien selbst kleinste Schweiß­poren erkannt und zur Erhöhung der Siche­rheit genutzt werden. Als eine vielver­sprechende Anwendung für den neuen Sensor können sich die Wissen­schaftler den Einsatz in mobilen Geräten zur Nutzer­identifi­kation vorstellen. Durch seine besonders hohe Auflösung ist er im Vergleich zu den hier typischer­weise einge­setzten kapa­zitiven Fingerprint­sensoren viel weniger anfällig für so genanntes Spoofing, das heißt den Einsatz von gefälschten Finger­attrappen. Als Neben­effekt kann die aktive Fläche auch als normales Display verwendet werden und Benach­richtigungen oder Logos anzeigen.

Fh.-FEP / JOL

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