17.06.2009

Optische Industrie rechnet mit Fachkräftemangel

Um dem erwarteten Fachkräftemangel zu begegnen, haben sich ein Dutzend Unternehmen und der Verband SPECTARIS zur sogenannten 'Light Alliance' zusammengeschlossen



München (dpa) - Die optische Industrie rechnet mit einem Fachkräftemangel in den nächsten Jahren. Spätestens vom Jahr 2013 an werde es für Unternehmen der Branche wegen eines Rückgangs an Abiturienten schwieriger, an Nachwuchs zu kommen, sagte der Fachgruppenvorsitzende des Industrieverbands SPECTARIS, Ulrich Simon, am 16. Juni 2009 in München. Bei den Umsätzen erwartet die Branche für dieses Jahr einen Einbruch von bis zu 15 Prozent. Im Vorjahr waren die Erlöse um 2,5 Prozent auf knapp 22 Milliarden Euro gesunken. Die Branche präsentiert sich bis zum 18. Juni auf der Messe «Laser World of Photonics» in München.

Die Wirtschaftskrise treffe die Firmen der optischen Industrie je nach Anwendungsbereich unterschiedlich stark, erläuterte SPECTARIS- Geschäftsführer Sven Behrens. Vor allem im Maschinenbau und in der Automobilindustrie seien optische Technologien derzeit wenig gefragt. Besser laufe der Absatz bei «Lebenswissenschaften» wie der Medizin. «Trotz der Krise haben einige Firmen es geschafft, schwarze Zahlen zu schreiben», sagte Behrens über die Geschäftsentwicklung der vergangenen Monate. Die optische Industrie macht sich Licht als Werkstoff zunutze. So wird beim Autobau mit Laserstrahlen geschweißt und in der Medizin operiert.

Um dem erwarteten Fachkräftemangel zu begegnen, haben sich ein Dutzend Unternehmen und der Verband SPECTARIS zur sogenannten «Light Alliance» zusammengeschlossen. Ziel der Initiative sei es, Ingenieursnachwuchs schon an Hochschulen für die optische Industrie zu gewinnen. Auch für Mechatroniker und Feinmechaniker biete die Branche Arbeitsplätze, sagte Simon. «Wir wollen Aufmerksamkeit erregen.» Optische Technologien machten sich von der Scannerkasse bis hin zu Computerchips im Alltag bemerkbar, nur sei das kaum bekannt.


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