Oxidationsstufen in Batterien bestimmen
Verfahren erlaubt Analye der Auflösung von Übergangsmetallen in Lithium-Ionen-Batterien.
Wie kann die Lithium-Ionen-Batterie weiter verbessert werden? Wissenschaftler vom Münster Electrochemical Energy Technology (MEET) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) entwickelten dafür neue Verfahren für die Kapillarelektrophorese. Diese ermöglichen erstmals eine detaillierte Analyse der Übergangsmetallauflösung in Lithium-Ionen-Batterien.
Die Auflösung von Übergangsmetallen im Elektrolyten führt zu Kapazitätsverlusten und verkürzt so die Lebensdauer der Lithium-Ionen-Batterien. Bisher gab es keine geeignete Methode, um die Oxidationsstufen mehrerer gelöster Übergangsmetalle aus Kathodenmaterialien oder Stromsammlern solcher Batterien – wie zum Beispiel Kupfer oder Mangan – gleichzeitig bestimmen zu können. Hinzu kommt, dass deren Analyse ein noch junges Forschungsgebiet ist.
„Bis dato wurde häufig nur der Gesamtgehalt an gelösten Übergangsmetallen im Elektrolyten untersucht. Dadurch gingen wichtige Informationen verloren, zum Beispiel darüber, in welcher Oxidationsstufe die Übergangsmetalle überhaupt auftreten und welchen Einfluss ein einzelnes von ihnen auf die Performanz der Zelle haben kann“, erklärt MEET-Wissenschaftler Lenard Hanf. Diese Erkenntnisse seien aber fundamental, um langlebigere Lithium-Ionen-Batterien entwickeln zu können. Denn sie bilden die Grundlage, um der Übergangsmetallauflösung mit passgenauen Additiven oder Ionenfängern entgegenwirken zu können und so die Batterien weiter zu optimieren.
Aus diesem Grund haben die Forscher neue Methoden für die Kapillarelektrophorese entwickelt. Sie ermöglichen es nun, die Oxidationsstufen mehrerer gelöster Übergangsmetalle gleichzeitig zu bestimmen. Eine der größten Herausforderungen war es dabei, die Methodiken so zu entwickeln, dass die zu untersuchenden Proben bei Entnahme und Analyse nicht verändert werden. Denn dadurch würden wichtige Informationen verloren gehen. „Wir haben die teils instabilen und hochsensiblen Metalle mit geeigneten Komplexbildnern stabilisiert“, erklärt Hanf. Anschließend hat das Team die Auflösung verschiedener Kathodenmaterialien und kupferbasierter Stromsammler im Batterieelektrolyten unter Anwendung der neuen Methodiken detailliert analysiert.
WWU / DE
Weitere Infos
- Originalveröffentlichungen
L. Hanf et al.: Mn2+ or Mn3+? Investigating transition metal dissolution of manganese species in lithium ion battery electrolytes by capillary electrophoresis, Electrophoresis 41, 697 (2020); DOI: 10.1002/elps.201900443
L. Hanf et al.: Investigating the oxidation state of Fe from LiFePO4‐based lithium ion battery cathodes via capillary electrophoresis, Electrophoresis, online 18. Juni 2020;
L. Hanf et al.: Accessing copper oxidation states of dissolved negative electrode current collectors in lithium ion batteries, Electrophoresis, online 8. Juli 2020; DOI: 10.1002/elps.202000155 - Münster Electrochemical Energy Technology, Westfälische Wilhelms-Universität Münster