Ozonloch über dem Südpol schließt sich
Konzentration an FCKWs in der Atmosphäre geht langsam zurück – Einfluss von Vulkanausbrüchen.
Noch im Oktober letzten Jahres erreichte das Ozonloch über der Antarktis eine gigantische Ausdehnung von etwa 20 Millionen Quadratkilometern. Nun gelang es einer britisch-
Abb.: Ozonloch über Antarktis im Oktober 2015: Noch im vergangenen Herbst hat es eine Rekordgröße erreicht. Doch nun schrumpft es. (Bild: DLR)
„Das Schrumpfen des Ozonlochs im September 2015 ist konsistent mit der kleiner werdenden Menge an Chlorverbindungen in der Atmosphäre“, sagt Susan Salomon vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge. Zusammen mit ihren Kollegen von der britischen University of Leeds gelang ihr der Nachweis mit einer Kombination aus Ozonmessungen in der Atmosphäre und Modellrechnungen. So verkleinerte sich das Ozonloch über der Antarktis um etwa vier Millionen Quadratkilometer im Vergleich zum September 2000. Der September gilt in der südlichen Hemisphäre als der entscheidende Monat, um ein Schrumpfen des Ozonslochs zuverlässig zu bestimmen. Denn mit beginnendem Frühling geht dort die Sonne wieder auf und die Zersetzung des Ozons bei noch tiefen Temperaturen von unter 78 Grad Celsius setzt in etwa 20 Kilometer Höhe ein.
Für ihren Nachweis nutzten Salomon und Kollegen Ozonmessungen, die seit 16 Jahren in der Atmosphäre mit Wetterballons und Satelliten durchgeführt werden. Bei diesen Messungen bestimmen die Forscher auch den Anteil an Schwefeldioxid, der ebenfalls den Ozonabbau unterstützt, aber unter anderem bei Vulkanausbrüchen freigesetzt wird. Zusätzlich konnten die Wissenschaftler mit meteorologischen Daten wie Temperatur und Windgeschwindigkeit die Dynamik von Ozonlöchern ermitteln. Mit diesen Daten führten sie Simulationen durch, die auf die Entwicklung der Ozonkonzentration zurückschließen ließen. Nicht nur das langsame, aber deutliche Schrumpfen ließ sich damit erkennen. Auch der verstärkte Ozonabbau im Oktober 2015 ließ sich eindeutig dem Vulkanausbruch in Chile zugeordnen.
Doch noch immer finden sich in der Atmosphäre genug Chlorverbindungen, um im Oktober signifikante Ozonmengen über der Antarktis zu zerstören. Meteorologen gehen davon aus, dass bis zu einer kompletten Heilung des Ozonlochs noch Jahrzehnte vergehen werden. Dennoch belegt das langsame Schrumpfen des Ozonlochs, das internationale Abkommen mit rigorosen Verboten geeignet sind, um gravierende Umweltschäden zu bekämpfen. „Die Welt entschied sich für das Verbot von FCKW und der Planet reagierte, wie wir erwartet hatten“, sagt Salomon.
Jan Oliver Löfken
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