Perowskite für Solarzellen
DFG bewilligt Schwerpunktprogramm zur Erforschung der Hybridmaterialien.
Perowskite, Hybridmaterialien aus organischen und anorganischen Stoffen, gelten als aussichtsreiche Materialien für eine neue Generation von Solarzellen. Perowskite bieten nicht nur einen vergleichbar hohen Wirkungsgrad wie die etablierten Solarzellen aus Silizium, sondern sind zudem einfacher in der Herstellung und Verarbeitung. Zur grundlegenden Erforschung von Perowskit-
Abb.: Perowskit-Kristalle. (Bild: S. Olthof, T. Riedl)
Perowskite besitzen eine entscheidende Eigenschaft: Sie lassen sich aus einer Lösung bei niedrigen Temperaturen verarbeiten. Auf diese Weise können sie als Film auf Flächen aufgestrichen werden, was die Herstellung von Solarzellen wesentlich vereinfacht. „Noch vor sechs Jahren wäre es nicht denkbar gewesen, mit einem lösungsprozessierten Halbleiter Solarzellen mit hohen Wirkungsgraden zu erzielen, die konkurrenzfähig zu Silizium sind. Mit diesen Perowskiten wurde das nun erreicht“, sagt Schmidt-
Solche als Lösung hergestellten Solarzellen unterliegen typischerweise dem Problem, dass ihre Materialstruktur auf Nanoebene eine hohe Zahl an Defekten aufweist und in diesem Sinne keinen hohen Reinheitsgrad besitzt. „Dass diese Perowskite trotzdem einen so hohen Wirkungsgrad erbringen, ist das Spannende daran: Sie müssen eine sehr hohe Defekttoleranz besitzen, so dass vorhandene Defekte wenig ausmachen“, erläutert Schmidt-
Die Perowskit-Forschung zählt zu den aktuell besonders stark wachsenden Bereichen der Materialwissenschaft. „Die Idee des Schwerpunktprogrammes ist, ein starkes Netzwerk zu schaffen, das die Forschung weiter voranbringt, als wenn einzelne Gruppen jeweils für sich arbeiten“, so Schmidt-
U. Konstanz / RK