30.01.2012

Phasenkontrast-Bildgebung begeistert Mediziner

1. Interdisziplinäres Europäisches Symposium zur biomedizinischen Anwendung der Phasenkontrast-Bildgebung war ein voller Erfolg.

Abb.: Der gelb markierte Bereich in diesem Bild zeigt den Tumor einer Mausleber. Das Bild entstand durch eine Phasenkontrast-MikroCT-Aufnahme mit Röntgenstrahlung und demonstriert die hohe Empfindlichkeit der Methode in einem Weichteilgewebe. (Bild: MAP)

90 Physiker und Mediziner aus 11 europäischen Ländern trafen sich in Garmisch-Partenkirchen beim 1. Interdisziplinären Europäischen Symposium zur biomedizinischen Anwendung der Phasenkontrast-Bildgebung. Thema waren deren neue Entwicklungen und ihre Anwendungen in Diagnose und Therapie. Die Initiatoren, Maximilian Reiser vom Klinikum der LMU München und Leibniz-Preisträger Franz Pfeiffer von der TU München, wollten mit diesem Symposium Medizin und Physik eng vernetzen und frühzeitig eine Plattform für den Austausch etablieren. Gefördert wurde die Veranstaltung neben namhaften Medizin- und Pharmafirmen vom DFG-Exzellenzcluster „Munich-Centre for Advanced Photonics“, dessen Vorstand die beiden Professoren angehören.

Beim Symposium informierten Physiker und Mediziner über das neue Verfahren und seine möglichen Verbesserungen, beispielsweise durch den Einsatz von brillanter Röntgenstrahlung. Außerdem diskutierten sie, wie die Strahlendosis begrenzt und wieweit sie gesenkt werden kann und trotzdem effektiv ist. Noch ist diese Technik vor allem in den Labors der Physiker zu Hause, sowohl die physikalischen Grundlagen wie die technischen Bauteile entwickeln. In enger Zusammenarbeit von Physikern und Medizinern wird das Verfahren derzeit Schritt für Schritt in die präklinische und klinische Forschung überführt.

Die Phasenkontrast-Bildgebung ist ein neuartiges Röntgenverfahren, das nicht wie herkömmliche Röntgengeräte nur die Absorption als Informationsquelle benutzt. Es kombiniert die Absorption mit der Verschiebung der Phase des Lichts beim Durchgang durch den Körper. Der Informationsgehalt ist ungleich höher: Die Absorption liefert genaue Bilder von den stark absorbierenden Knochen, der Phasenkontrast dagegen außerdem scharfe Bilder von den Strukturen des Weichteilgewebes. Das bietet den Medizinern einzigartige Möglichkeiten: In Zukunft können sie krankhafte Veränderungen wie die Entstehung von Tumoren, Gefäßverengungen oder krankhafte Knorpelveränderungen wesentlich früher als bisher erkennen und hoffentlich erfolgreicher behandeln. Zum Wohl der zukünftigen Patienten hoffen sie, außerdem die Strahlenbelastung damit deutlich senken zu können.

MAP / OD

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