28.03.2013

Physik am Kap der Guten Hoffnung

In Südafrika existiert eine vielfältige und lebendige Physik-Community.

Bei Südafrika denkt man sicher zuerst an Safaris, die letzte Fußball-WM, Nelson Mandela oder die überwundene Apartheid. Mit moderner Physik bringt man das Land wohl spontan nicht in Verbindung. Doch strategische Investitionen und internationale Kooperationen haben Südafrika in der physikalischen Forschung gestärkt – speziell im Bereich Optik und Photonik. Dies zieht immer mehr Wissenschaftler aus aller Welt in das Land der Guten Hoffnung. Zu ihnen zählt auch der junge Physiker Alexander Heidt, der an der südafrikanischen Universität Stellenbosch promoviert hat. Er berichtet in der aktuellen Ausgabe des Physik Journals von seinen Erfahrungen und der physikalischen Forschungslandschaft in Südafrika.

Sein erster Kontakt mit der „Regenbogennation“ hatte er 2004, als er sein Studium für ein Semester unterbrach, um als Lehrer in Township-Schulen zu arbeiten. Dies verschaffte Alexander Heidt einen ungewöhnlichen und intensiven Zugang zu den Menschen eines Landes, das ein Schmelztiegel der Kulturen ist und in dem trotz vieler Probleme eine Aufbruchsstimmung nach Jahrzehnten der Apartheid herrscht.

Die malerisch gelegene Universität Stellenbosch hat derzeit rund 25 000 Studierende. (Foto: Stellenbosch University)

Heidt ging an das Laser Research Institute (LRI) an der Universität Stellenbosch, zunächst für seine Diplomarbeit und anschließend auch für die Doktorarbeit, wo er sich insbesondere mit Faserlasern befasste. Die Universität Stellenbosch zählt zu den führenden Universitäten Afrikas und hat eines der stärksten Forschungsprogramme des Kontinents. In diesem Umfeld hat sich das LRI seit seiner Gründung im Jahr 2000 zu einer der beiden Hochburgen der Optik und Photonik und zu dem führenden Zentrum für Ultrakurzzeitphysik in Afrika entwickelt.

Studenten am CSIR National Laser Centre in Pretoria (Foto: NLC)

Eine der großen Stärken der südafrikanischen Institute und Universitäten ist die gute Vernetzung mit internationalen Partnern und die Offenheit auch für etwas unkonventionellere Kooperationen. Südafrika ist daher schon seit einigen Jahren das erfolgreichste Drittland in der Forschungsförderung der Europäischen Union. Alexander Heidt profitierte als Doktorand von der langjährigen enge Verbindung des LRI mit dem Institut für Photonische Technologien (IPHT) in Jena. Seine Promotion führte er im binationalen Cotutelle-Verfahren (frz. „gemeinsame Betreuung“) durch.

Dank seines ungestörten Sternenhimmels nimmt Südafrika auch eine wichtige Stellung in der Astronomie ein. So wurde im Sommer 2012 beschlossen, den Square Kilometer Array (SKA), das größte und empfindlichste Radioteleskop der Welt, größtenteils in Südafrika zu bauen.

Physik Journal / AP

Weiterbildung

Weiterbildungen im Bereich Quantentechnologie
TUM INSTITUTE FOR LIFELONG LEARNING

Weiterbildungen im Bereich Quantentechnologie

Vom eintägigen Überblickskurs bis hin zum Deep Dive in die Technologie: für Fach- & Führungskräfte unterschiedlichster Branchen.

Sonderhefte

Physics' Best und Best of
Sonderausgaben

Physics' Best und Best of

Die Sonder­ausgaben präsentieren kompakt und übersichtlich neue Produkt­informationen und ihre Anwendungen und bieten für Nutzer wie Unternehmen ein zusätzliches Forum.

Meist gelesen

Themen