Polarlichtgeräusche – und es gibt sie doch!
Rauschen, Knallen oder Knistern der Aurorae entstehen nahe dem Erdboden.
Lange Zeit galten Geräusche von Polarlichtern als reiner Mythos und ließen sich nie zufriedenstellend nachweisen. Wissenschaftlern vom Finnischen Meteorologischen Institut und der Aalto Universität ist es nun erstmals gelungen, diese Geräusche zu lokalisieren: Sie entstehen gerade mal 70 Meter über unseren Köpfen.
Abb.: Polarlichter über Inari (Tirro), Finnland (Bild: Aalto U., S. Fagerlund)
Dazu stellten die Forscher drei Mikrofone getrennt voneinander in einem Beobachtungsfeld im Süden Finnlands auf. Sie konnten dort die Geräusche der Polarlichter aufzeichnen und stellten einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen ihrem Auftreten und den daraus resultierenden Geräuschen fest. Die gleichzeitige Messung von geomagnetischen Störungen zeigte dabei ganz bestimmte Verhaltensmuster.
„Unsere Untersuchung zeigt, dass Leute während des Auftretens von Polarlichtern Geräusche hören, die in Verbindung stehen zu dem, was sie sehen. In der Vergangenheit glaubten Wissenschaftler, Polarlichter seien zu weit entfernt, um von ihnen erzeugte Geräusche wahrzunehmen, was durchaus der Wahrheit entspricht. Unsere Untersuchung beweist, dass der Ursprung der Geräusche, die in Verbindung mit Polarlichtern stehen, wahrscheinlich von den gleichen Sonnenpartikeln verursacht werden, die auch Polarlichter entstehen lassen. Diese Partikel oder die geomagnetischen Störungen, die sie hervorrufen, scheinen die Geräusche nahe am Erdboden zu erzeugen“, sagt Unto Laine von der Aalto Universität, der die Studie auf dem „19. International Congress on Sound and Vibration“ in Vilnius vorstellte.
Polarlichtgeräusche, auch Aurorageräusche genannt, hören sich meist an wie weit entferntes Rauschen, Knallen oder Knistern. Basierend auf den unterschiedlichen Wahrnehmungen dieser Geräusche, könnte es verschiedene Mechanismen zu deren Entstehung geben. Jedoch ist weiterhin unbekannt, wie diese im Detail aussehen.
Aalto U. / OD