09.09.2019 • Energie

Poröse Siliziumschichten für Lithium-Ionen-Batterien

Forscher entwickeln nicht-toxischen und effizienten Herstellungsprozess für das Anodenmaterial.

Lithium-Ionen-Batterien sind aufgrund ihrer guten Eigenschaften weit verbreitet. Sie weisen höhere Energie­dichten als andere Batterien auf. Daher sind sie zum Beispiel in Kameras, Uhren, Handys und insbesondere im Bereich der Elektro­mobilität zu finden. Aus technischer Sicht gibt es aber weiterhin ein großes Potenzial für die Verbesserung und Optimierung der Zellen. Um die Eigen­schaften der Batterie im Hinblick auf tragbare mobile Geräte und Elektro­mobilität weiter zu verbessern, wird derzeit verstärkt an Materialien und Herstellungs­prozessen geforscht. Dabei spielen Betrachtungen zur Ressourcen­schonung, Umweltschutz und Sicherheit eine erhebliche Rolle. Zudem sollen die Batterien nachhaltig und kosten­günstig in großer Menge herstellbar sein.

Abb.: Schematischer Aufbau und Funktionsweise einer kommerziellen...
Abb.: Schematischer Aufbau und Funktionsweise einer kommerziellen Lithium-Ionen-Batterie mit einer Graphit-Elektrode. (Bild: Fh.-FEP)

Im Projekt PoSiBat am Fraunhofer-Institut für organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasma­technik wurde ein kosten­effizienter und umwelt­schonender Prozess zur Herstellung von porösen Silizium­schichten als Anoden­material entwickelt. Allerdings führen Lade- und Entlade­vorgang zu einer enormen Ausdehnung bzw. Schrumpfung des Siliziums und daher schnell zu einer mechanischen und elektro­chemischen Zerstörung des Material­verbunds und so zum Zellversagen.

„Wir haben einen Prozess entwickelt, bei dem zeitgleich Silizium und Zink auf Metall­substraten abgeschieden werden“, erläutert  Stefan Saager vom Fraunhofer-FEP. „Durch eine anschließende Wärme­behandlung verdampft der Zinkanteil aus der Schicht und hinterlässt eine poröse Struktur im Silizium, die Platz für dessen Ausdehnung im Ladeprozess bietet und somit den Kapazitäts­verlust minimiert. Durch die Prozess­parameter lässt sich die poröse Struktur manipulieren und auf die konkrete Batterie­anforderung optimieren. Das Zink lässt sich dabei auffangen und perspektivisch im Prozess wiederverwenden.“ Die porösen Silizium­schichten zeigen hinsichtlich ihrer Batterie­performance eine initiale Ladekapazität über 3000 mAh/gSi und eine vergleichs­weise gute Zyklen­stabilität.

Fh.-FEP / RK

Weitere Infos

 

Veranstaltung

Spektral vernetzt zur Quantum Photonics in Erfurt

Spektral vernetzt zur Quantum Photonics in Erfurt

Die neue Kongressmesse für Quanten- und Photonik-Technologien bringt vom 13. bis 14. Mai 2025 internationale Spitzenforschung, Industrieakteure und Entscheidungsträger in der Messe Erfurt zusammen

Jobbörse

Physik Jobbörse in Bonn
Eine Kooperation von Wiley und der DPG

Physik Jobbörse in Bonn

Bonn, 11.-13.03.2025
Die Präsentationen dauern jeweils eine Stunde, am Ende der Veranstaltung ist Zeit für Q&A eingeplant.

Meist gelesen

Themen