27.03.2018

Preisgekrönter Pionier

Wolfgang Kiefer erhält Ehrung für seine bedeutenden Beiträge zur Raman-Spektroskopie.

Wolfgang Kiefer (77), der frühere Inhaber des Lehrstuhls für Physikalische Chemie II, ist erneut für sein Lebens­werk geehrt worden. Auf einer Tagung in Indien erhielt er den „Award for Lifetime Contribution to Raman Spectro­scopy“. Am 28. Februar 1928 entdeckte der indische Wissenschaftler Chandrasekhara Venkata Raman einen Effekt, der nach ihm benannt wurde und für den er 1930 den Physik-Nobelpreis erhielt. Zum 90. Jahres­tag der Entdeckung fand nun an Ramans letzter Wirkungs­stätte in Bangalore (Indien) die Tagung „90 Years of Raman Effect – Current Status & Future Directions“ statt.

Abb.: Wolfgang Kiefer (rechts) bekommt die Auszeichnung vom japanischen Raman-Spektroskopiker Hiro-o Hamaguchi überreicht. In der Mitte Tagungspräsident Siva Umapathy. (Bild: T. Parker)

Zu dem Kongress war auch ein Pionier der Raman-Forschung eingeladen: Wolfgang Kiefer, emeritierter Professor der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Er ist Experte für Raman-Spektroskopie. Mit dieser Analyse­technik lassen sich durch die spektrale Zerlegung von gestreutem Laserlicht detaillierte Informationen über Moleküle und Fest­körper gewinnen.

Kiefer war gebeten worden, auf der Tagung einen ein­stündigen Plenar­vortrag zum Thema „My Raman Journey over 50 Years“ zu halten. Bei dieser Gelegenheit bekam er vom Indian Institute of Science (Bangalore) den „Award for Life­time Contribution to Raman Spectroscopy“ verliehen. Damit wurde sein Lebens­werk als Forscher schon zum zweiten Mal gewürdigt. Bereits 2014 erhielt der Würz­burger Physiker den „Raman Lifetime Award“ vom „Inter­national Steering Committee for Inter­national Raman Conferences“, der ihm auf der XXIVth International Conference on Raman Spectroscopy (ICORS 2014) in Jena verliehen wurde.

Mit der Raman-Spektroskopie hat der JMU-Professor daran gearbeitet, die Strukturen verschiedener Moleküle aufzuklären – in der Gasphase, im flüssigen Zustand, auf Metalloberflächen und im Festkörperzustand. Auch die ultra­schnelle Dynamik, die in diesen Systemen in und zwischen Molekülen abläuft, stand im Mittel­punkt seiner Arbeit.

Wolfgang Kiefer, Jahrgang 1941, wurde in Pforzheim geboren. Er studierte Physik an der LMU München, promovierte dort 1970 und ging danach für zwei Jahre ans National Research Council of Canada in Ottawa. Es folgten wissen­schaftliche Tätigkeiten an der LMU und am Max-Planck-Institut für Fest­körper­forschung in Stuttgart. Auf die Habilitation im Fach Experimental­physik 1977 in München folgten Tätigkeiten als Professor an den Universitäten Bayreuth und Graz. 1988 folgte Kiefer dem Ruf auf den Würz­burger Lehrstuhl für Physikalische Chemie II. Diesen leitete er bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2006.

JMU / DE

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