Protonenstrahlung von explodierenden Nanopartikeln
Verfahren eröffnet neue Wege in der Strahlungsmedizin.
Forscher der Uni München haben die Strahlung des Texas Petawatt Lasers in Austin Texas so stark auf Nano-
Abb.: Der Puls des Texas Petawatt Lasers (rot) wird auf eine schwebende Mikrokugel fokussiert. Die enorme Lichtintensität verursacht die Explosion der Mikrokugel, wodurch potenziell vielseitig nutzbare energetische Ionen (blau) aus einer sehr kleinen Quelle erzeugt werden können. (Bild: T. Ostermayr, U. München)
Das Laserlicht riss aus den Atomen etwa 15 Prozent der in ihnen gebundenen Elektronen heraus. Die zurückbleibenden, positiv geladenen Atomkerne stießen sich stark ab, die Nanokügelchen explodierten mit Geschwindigkeiten von einigen zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit. Die Strahlung aus positiv geladenen Atomen breitete sich in alle Richtungen aus.
Protonenstrahlung aus Laserlicht zu produzieren, eröffnet neue Wege in der Strahlungsmedizin, etwa, bei der Bekämpfung von Tumoren. Heute wird Protonenstrahlung noch über konventionelle Beschleuniger produziert. Lasergenerierte Protonenstrahlung eröffnet die Perspektive, neuartige, womöglich auch kostengünstigere und effizientere Behandlungsmethoden zu entwickeln. Das Team um Jörg Schreiber produziert Protonenstrahlung in der Regel über diamantartige Folien, auf die extrem starkes Laserlicht trifft. Dadurch wird Protonenstrahlung emittiert, die dann von einer externen Quelle auf den Körper von außen einwirkt.
Die Strahlungsproduktion in Verbindung mit gesprengten Plastikkügelchen eröffnet vielleicht sogar die Möglichkeit, die Nanopartikel zuerst in einem Tumor zu platzieren und sie dann mit Laserlicht explodieren zu lassen. So könnte Protonenstrahlung gezielt im Tumor ihre Wirkung entfalten ohne umliegendes, gesundes Gewebe zu schädigen.
LMU / RK