Quantenbits aus Majorana-Teilchen
In Nanodraht-Quantenpunkten können stabile Majorana-Quasiteilchen entstehen.
Majorana-Teilchen gelten als vielversprechende Kandidaten für stabile Quantenbits. Ihre Herstellung ist eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung eines Quantencomputers. Bereits vor knapp achtzig Jahren hatte der italienischen Physiker Ettore Majorana Teilchen vorhergesagt, die zugleich ihr eigenes Antiteilchen sind. Doch erst in den letzten Jahren gelang es, die Existenz dieser Majoranas näherungsweise experimentell zu belegen.
Abb.: Eingefärbte elektronenmikroskopische Aufnahme eines InAs-Nanodrahtes (Bild: FZJ)
Experimentatoren des Forschungszentrums Jülich und der Universität Duisburg-
Nanodrähte sind extrem dünne Halbleiterstrukturen, in denen die Bewegung der Elektronen auf eine Raumrichtung beschränkt ist. Bei tiefen Temperaturen lassen sich die Elektronen darin kollektiv anregen. Ähnlich wie in einer Welle nehmen sie dann voneinander abhängige Zustände ein. Doch das allein reicht nicht aus: „Um in einem derartigen System Majorana-
Durch das Anlegen eines äußeren Magnetfelds lässt sich in diesem Material ein Zustand hervorrufen, in dem sich Elektronen mit einer Spinorientierung in die eine und solche mit der entgegengesetzten Spinorientierung in die andere Richtung bewegen. Ein solcher Zustand geht – theoretisch – mit einer helikalen Energielücke einher. Er ändert die Energieverteilung der Elektronen, was sich experimentell anhand der elektrischen Leitfähigkeit ablesen lässt.
In der Vergangenheit konnten Forscher in einem Nanodraht-
Die neue Entdeckung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit im Virtuellen Institut für topologische Isolatoren VITI. Gegründet im Juli 2012 arbeiten dort Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich, der RWTH Aachen, des Shanghai Institute of Microsystem and Information Technology sowie der Universität Würzburg zusammen.
FZJ / DE