Quantenkaskadenlaser liefern mehr Licht
Doppelreflexion an Mikrostrukturen verstärkt Emission von Terahertzstrahlung in eine Vorzugsrichtung.
Quantenkaskadenlaser bilden eine noch recht junge Klasse von Lichtquellen für Infrarot- und Terahertzstrahlung. Dennoch finden sie bereits zunehmend Anwendung in der Medizintechnik oder für spektroskopische Analysen. Am Massachusetts Institute of Technology gelang es jetzt der Arbeitsgruppe um Qing Hu, die Intensität dieser Laser, deren Strukturen selbst um ein Vielfaches kleiner sind als die Wellenlänge der emittierten Strahlung, fast zu verdoppeln.
Abb.: Mikrostrukturen eines Terahertz-
Als Basis für ihre Experiment wählten Hu und seine Kollegen einen Quantenkaskadenlaser, der aus Dutzenden nur wenige Nanometer dünnen Schichten aus Verbindungshalbleitern wie Galliumarsenid und Aluminiumgalliumarsenid aufgebaut war. Für die Erzeugung der Lichtpulse nutzt diese Laserklasse nicht wie herkömmliche Laser strahlende Übergänge zwischen Valenz- und Leitungsband, sondern verschiedene Energieniveaus innerhalb des Leitungsbands. Dank dieser Intersubband-
Wegen des symmetrischen Aufbaus der dünnen Halbleiterschichten senden diese Laser ihre Strahlung sowohl in Vorwärts- als auch in Rückwärtsrichtung in gleicher Intensität aus. Hu und seine Kollegen suchten nun nach einer Möglichkeit, möglichst viel Licht nur in eine Richtung zu lenken, um die Intensität des nutzbaren Lichts deutlich zu erhöhen. Dazu entwickelten sie ein neues Konzept für einen unidirektionalen Laser, dessen Verhalten sie zuerst mit aufwändigen Berechnungen der Emission und der Laserstrukturen simulierten.
Die Idee der Forscher basierte auf einer geschickten Anordnung von Dutzenden mikrometerfeinen Reflektorelementen hinter der eigentlichen Laserlichtquelle. Diese Elemente ermöglichten wiederholte Doppelreflexionen der emittierten Strahlung. Abstände und Größe der Reflektorelemente stimmten sie dabei so fein aufeinander ab, dass nach hinten austretende Lichtwellen sich über Interferenzeffekte nahezu auslöschten. Doch parallel kam es bei den Lichtwellen in Vorwärtsrichtung zu einer konstruktiven Überlagerung. Nach vorne emittierte Strahlung zeigte eine etwa achtfach höhere Leistung als die nach hinten gerichtete. Dank dieses Effekts ließ sich die Intensität der nutzbaren Strahlung auch experimentell etwa um den Faktor 1,8 erhöhen.
Für ihre Testmessungen nutzten Hu und seine Kollegen einen Quantenkaskadenlaser, der Terahertzstrahlung mit einer Wellenlänge von knapp achtzig Mikrometern und einer Frequenz von 3,83 Terahertz aussendete. Die Forscher sind davon überzeugt, dass sich ihre Methode auch auf andere Wellenlängen im langwelligen Bereich der Infrarot- und Terahertzstrahlung übertragen lässt. Sollte dieser Schritt in weiteren Versuchen gelingen, stünde eine relativ einfache Methode zur Verfügung, um intensivere Laserlichtquellen vor allem für spektroskopische Analysen entwickeln zu können.
Jan Oliver Löfken
Weitere Infos
Weitere Beiträge
RK