06.08.2013

Quantentöpfe für heiße Elektronen

Experimentelle Umsetzung des Modellsystems auf Graphenflocken.

Jeder Physikstudent hat in seinen Grundvorlesungen zur Quantemechanik über das „Elektron im Quantentopf“ gegrübelt. Dieses Modellsystem ist sehr beliebt, weil es zum einen so einfach ist, dass es sich noch exakt berechnen lässt, zum anderen aber schon kompliziert genug, um Rückschlüsse auf reale Probleme zu ermöglichen.

Abb.: Graphenflocken dienen als Quantentöpfe. (Bild: F. Craes / APS)


Physiker von der Universität zu Köln haben jetzt eine experimentelle Umsetzung des Quantentopfs vorgestellt, die dem idealisierten Modell erstaunlich nahe kommt: Der Boden des Quantentopfs besteht aus einer ultradünnen Graphenschicht. Wände im eigentlichen Sinn gibt es nicht, ein elektrisches Feld hält die Elektronen über den nur Nanometer-großen Graphenflocken fest.

„Damit lassen sich sowohl die Breite als auch die Tiefe des Topfes verändern, und es können auch energiereiche, also „heiße“ Elektronen eingesperrt werden“, erläutert Fabian Craes vom II. Physikalischen Institut der Uni Köln. Mit Hilfe eines hochauflösenden Rastertunnelmikroskops bildeten die Forscher die entstehenden Wellenmuster der eingesperrten Elektronen direkt ab.

„Wir werden als nächsten Schritt auch das Verhalten von Elektronen in komplizierteren Graphen-Nanostrukturen untersuchen, wie sie in zukünftigen Anwendungen dieses neuen Materials verwendet werden“, ergänzt Carsten Busse, der Leiter der Studie.

U. Köln / PH

Sonderhefte

Physics' Best und Best of
Sonderausgaben

Physics' Best und Best of

Die Sonder­ausgaben präsentieren kompakt und übersichtlich neue Produkt­informationen und ihre Anwendungen und bieten für Nutzer wie Unternehmen ein zusätzliches Forum.

EnergyViews

EnergyViews
Dossier

EnergyViews

Die neuesten Meldungen zu Energieforschung und -technologie von pro-physik.de und Physik in unserer Zeit.

Meist gelesen

Themen