„QuanTour“ vom Institute of Physics ausgezeichnet
Lise-Meitner-Medaille geht an Wissenschaftskommunikator:innen in Berlin, Dortmund, und Großbritannien.
Tobias Heindel, bis September 2025 Leiter der Nachwuchsgruppe „Quantenkommunikations-Systeme“ an der TU Berlin, Doris Reiter, Leiterin der Arbeitsgruppe „Theorie der Festkörper-Nanostrukturen für Quantentechnologien“ an der TU Dortmund, und die Wissenschaftskommunikatorin Pranoti Kshirsagar werden für ihr Projekt „QuanTour“ vom Institute of Physics (IOP) mit der Lise-Meitner-Medaille „für innovatives öffentliches Engagement in Großbritannien und Europa“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet heute in London statt.

QuanTour ist Reiseblog, Open-Science-Projekt und Wissenschaftsvermittlung: die einzigartige Reise einer Quanten-Lichtquelle durch Europa und die Welt, die während eines Jahres Quantenforscher*innen in zwölf Laboren miteinander vernetzt hat, begleitet von einem Podcast. „Diese außergewöhnliche Leistung unterstreicht den kooperativen Charakter der Physikforschung und die Herausforderungen, die mit der Implementierung fortschrittlicher Quantentechnologien in unterschiedlichen Umgebungen verbunden sind“, so das IOP in der Begründung für die Preisverleihung.
Das Herzstück von QuanTour ist die Quanten-Lichtquelle, ein hochmodernes Gerät, das auf Abruf einzelne Photonen emittieren kann und von Lucas Rickert an der TU Berlin gebaut wurde. Erreicht wird dies durch Quantenpunkte, winzige Halbleiterstrukturen, die eine präzise Steuerung der Photonenemission ermöglichen. Einzelphotonenquellen sind für eine sichere Quantenkommunikation und bestimmte Quantencomputer von entscheidender Bedeutung, was diese Technologie zu einem Eckpfeiler der rasch voranschreitenden Quantenrevolution macht.
„Im Vorfeld des ‚International Year of Quantum Science and Technology 2025‘ haben wir das Kommunikationsprojekt QuanTour entwickelt, um das Momentum des internationalen Wissenschaftsjahrs gezielt zu nutzen und maximale Sichtbarkeit zu erzielen“, erklärt Tobias Heindel. „Die Kernidee war: Eine Quanten-Lichtquelle reist zum Auftakt des Jahres, wie eine olympische Fackel von Forschenden begleitet, von einem Land zum nächsten und inspiriert an jedem Standort zu neuen Experimenten und Outreach-Aktivitäten. Tage der offenen Tür, Pressemitteilungen, Radio-Interviews, Online- und Zeitungsartikel, Podcasts und Posts in den sozialen Medien zählen dabei ebenso zu den Kommunikationsaktivitäten wie öffentliche Veranstaltungen in hybrider Form. Der Reiseverlauf der Quelle wird so in digitalen und realen Räumen begleitet und kann stets verfolgt werden.“ Entscheidend sei dabei die Zusammenarbeit mit der Podcasterin und Expertin für Wissenschaftskommunikation Pranoti Kshirsagar von „TheScienceTalk“ gewesen. Sie produzierte für QuanTour eine zwölfteilige Podcastreihe.
Zum World Quantum Day am 14. April 2025 kehrte die Quanten-Lichtquelle nach ihrer einjährigen Reise im Rahmen einer Veranstaltung in der Berliner Urania in die Hauptstadt zurück. Besonders in den digitalen Medien zeigte sich die Sichtbarkeit des Projekts: Der Instagram-Account @quantour.eu erzielte von Januar 2024 bis Juli 2025 insgesamt 779.935 Aufrufe. Rechnet man Beiträge mit ein, die von Kooperationspartner*innen und beteiligten Laboreinrichtungen gepostet oder geteilt wurden, ergibt sich ein Gesamtengagement von über 1,17 Millionen Aufrufen. Mit über 4.600 Follower*innen liegt der QuanTour-Account zudem deutlich über vergleichbaren Formaten, wie etwa dem offiziellen Kanal des „International Year of Quantum Science and Technology“ mit zirka 2.500 Follower*innen. [TUB / TUDo / IOP / dre]














