Rekord bei OLEDs
In Dresden gelang es grün leuchtende organische Leuchtdioden (OLEDs) mit Rekord-Effizienzen herzustellen.
In Dresden gelang es grün leuchtende organische Leuchtdioden (LEDs) mit Rekord-Effizienzen herzustellen.
Dresden - Am Institut für Angewandte Photophysik (IAPP) der Technischen Universität Dresden leuchten organische Leuchtdioden (Organic light emitting diodes, OLED) heller als anderswo: Nachdem das Institut schon früher Rekord-Leuchtwerte für besonders niedrige Spannungen vermeldet hatte, gelang es kürzlich dem chinesischen Gastwissenschaftler Gufeng He, grün leuchtende Leuchtdioden mit Effizienzen von fast 90 Lumen Lichtleistung pro elektrischem Watt Eingangsleistung herzustellen. Zum Vergleich: Dies ist mehr als zehnmal so effizient wie eine grün gefilterte Glühbirne und etwa doppelt so effizient wie eine konventionelle grüne Leuchtdiode, die aus sehr teuren Materialien hergestellt ist und nur auf sehr kleiner Fläche leuchtet.: "Mit diesen Werten ist uns ein Durchbruch gelungen," sagt Martin Pfeiffer, der Leiter der Arbeitsgruppe "Organische Optoelektronik" am IAPP. "Durch die konsequente Umsetzung unserer Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung konnten wir industrielle Arbeitsgruppen aus Asien und den USA schlagen, die mit einem vielfachen höheren Aufwand forschen."
Aus den neuartigen organischen Leuchtdioden können hauchdünne und hocheffiziente Displays gefertigt werden. Solche Displays sind von asiatischen Firmen schon auf den Markt gebracht worden. Für eine weite Verbreitung sind jedoch noch deutliche Verbesserungen notwendig. "Das Ziel unser Display-Aktivitäten in Dresden ist, mit einer zweiten, stark verbesserten Generation von OLED auf Basis dieser neuen Resultate in das momentan von asiatischen Herstellern beherrschte Gebiet der Flachdisplays einsteigen zu können. Weiterhin sind unsere Resultate von großer Bedeutung für Beleuchtungsanwendungen, da die Dioden auch bei den dort benötigte großen Helligkeiten noch Effizienzen von 80 Lumen pro Watt haben", sagt Karl Leo, Professor am IAPP.
Die Arbeiten zur Effizienzsteigerung werden in enger Zusammenarbeit mit der Novaled GmbH, einer Ausgründung aus der TU Dresden und dem Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) Dresden, durchgeführt. Gildas Sorin, Geschäftsführer von Novaled, beschreibt die Zusammenarbeit: "Wir lizenzieren die OLED-Technologie von der TU Dresden und sind über diese Fortschritte begeistert. Damit werden unsere Chancen für einen erfolgreichen Markeintritt auf diesem heftig umkämpften Gebiet deutlich verbessert. Enorm hilfreich ist auch die gute Zusammenarbeit mit TU Dresden und Fraunhofer-IPMS sowie die große Unterstützung vom Land Sachsen und dem BMBF."
Die Dresdner Forscher sehen noch viel Spielraum für weitere Verbesserungen: Mit dem erfolgreichen Zusammenspiel von Grundlagen- und angewandter Forschung sollte es mittelfristig möglich sein, die Effizienz noch einmal zu verdoppeln und damit selbst die Werte für Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen deutlich zu überbieten.
Quelle: idw
Weitere Infos:
- Institut für Angewandte Photophysik, Dresden:
http://www.iapp.de - Kontakt:
Homepage von Karl Leo:
http://www.iapp.de/iapp/index.php?order=3;7&lan=de&id=5 - Novaled GmbH:
http://www.novaled.com - Weitere Forschungsartikel auf pro-physik.de finden Sie in der Rubrik Forschung.
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