Röntgenpreis 2017 für Daniela Münzel
Münchner Radiologin für Verbesserung klinischer Röntgenbildgebung geehrt.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) hat Ende November im Rahmen eines Akademischen Festakts ihren diesjährigen Röntgenpreis an die Münchner Radiologin PD Dr. med. Daniela Münzel verliehen. Die Medizinerin wurde damit für ihre hervorragenden Arbeiten zur strahlenphysikalischen und strahlenbiologischen Grundlagenforschung ausgezeichnet.
Abb.: PD Dr. med. Daniela Münzel. (Bild: A. Heddergott)
Frau Dr. Münzel ist Funktionsoberärztin am Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie am Klinikum rechts der Isar der TU München und Research Fellow am Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School, Boston. Die 35-Jährige erhält die Auszeichnung für herausragende Beiträge auf dem Gebiet der klinischen Röntgendiagnostik. Hervorzuheben sind ihr theoretisches und praktisches Wissen in allen Bereichen der Radiologie. Das wissenschaftliche Engagement der Röntgenpreisträgerin umspannt eine große Bandbreite: Von Arbeiten zur CT (Computertomographie)- basierten Angiografie über die Weiterentwicklung der CT zur Verbesserung der Bildqualität bis hin zur Reduktion der Strahlendosis. In ihrer forschungsintensiven Zeit an der Harvard Medical School in Boston legte sie den Schwerpunkt auf die Erforschung des klinischen Potenzials von Dual-Energy CT und spektraler CT mit photonenzählenden Detektoren.
Die Universität Gießen gibt den Röntgen-Preisträgerinnen und -Preisträgern traditionell die Gelegenheit, ihr Forschungsgebiet im Rahmen einer öffentlichen Vortragsveranstaltung am Vorabend des Akademischen Festakts vorzustellen. Unter dem Titel „Spektrale Röntgenbildgebung für eine bessere klinische Diagnostik“ präsentierte Frau Dr. Menzel wesentliche Inhalte ihres Forschungsgebietes.
Exemplarisch für die Arbeiten der Preisträgerin ist auch eine ihrer jüngsten Veröffentlichungen in Nature Scientific Reports, in der die Vorteile monoenergetisch erzeugter Röntgenstrahlung sowohl für die Qualität der Diagnostik als auch für die Entlastung der Patienten durch Einsparung von Kontrastmitteln herausgearbeitet werden. Anders als mit herkömmlichen Röntgenröhren, die ein breites Energiespektrum erzeugen, wurden diese Arbeiten an dem nur wenige Meter großen Mini-Synchrotron Munich Compact Light Source (MuCLS) hergestellt.
Der Röntgenpreis ist nach dem Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen benannt, der 1879 bis 1888 als Professor in Gießen tätig war. In erster Linie sollen Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern ausgezeichnet werden. Gestiftet wird der mit 15.000 Euro dotierte Preis hälftig von Pfeiffer Vacuum und der Dr. Erich Pfeiffer Stiftung sowie von der Ludwig-Schunk-Stiftung.
Bei der Erzeugung von Röntgenstrahlung - sowohl mit herkömmlichen Röhren als auch mit der beschleunigergestützten Version – kommt moderne Vakuumtechnologie zum Einsatz und stellt zuverlässig die Grundvoraussetzungen für ein ganzes Arbeits- und Forschungsfeld bereit. Die Beteiligung von Pfeiffer Vacuum am Röntgenpreis rückt diesen Umstand alljährlich wieder in den Blickpunkt.
Vor der Preisverleihung in Gießen besuchte Frau Dr. Menzel beide Stifterfirmen und berichtete auch dort von ihren Forschungsergebnissen und Erkenntnissen.
Pfeiffer Vacuum / JUL / LK