Roll-In für Belle II
Neuer Teilchendetektor soll Theorien jenseits des Standardmodell überprüfen helfen.
Der neue Detektor des Belle II-Experiments wurde an seinen Bestimmungsort im SuperKEKB-Beschleunigerring transportiert. Das Experiment ist ein internationales Vorhaben am KEK-Forschungszentrum in Tsukuba, Japan. Belle II ist das modernisierte und verbesserte Nachfolge-Experiment des Belle-Detektors. Damit wollen Forscher den Geheimnissen des Urknalls und des jungen Universums auf die Spur kommen.
Abb.: Belle II hat seinen Bestimmungsort im Beschleunigerring SuperKEKB erreicht. (Bild: KEK)
Der Belle II-Detektor ermöglicht hochpräzise Messungen von Teilchenkollisionen, die im SuperKEKB erzeugt werden. Dieser Beschleuniger wurde in den vergangenen fünf Jahren auf den neuesten technischen Stand gebracht. In dieser Zeit haben die an Belle II beteiligten Forschungsgruppen auch den Detektor neu konzipiert und umgebaut. Beim jetzt abgeschlossenen Roll-in legte das 1400 Tonnen schwere Belle II-System 13 Meter zurück: Dabei wurde der Detektor langsam und vorsichtig vom Montageort an die Stelle im Beschleunigerring bewegt, wo künftig die Teilchenkollisionen stattfinden. Belle II und der SuperKEKB-Beschleuniger sind jetzt miteinander verbunden.
Mit dem Belle II-Experiment werden die Wissenschaftler verschiedene Elementarteilchen beobachten, die beim Zusammenprall von hochenergetischen Elektronen und Positronen entstehen. Der Detektor setzt sich aus sieben verschiedenen Teildetektoren zusammen. Diese messen die Richtung und den Impuls der neu produzierten Teilchen. Im Vergleich zum früheren Belle-Experiment lassen sich mit Belle II wesentlich mehr Daten bei gleichzeitig höherer Messgenauigkeit aufzeichnen.
Am Belle II-Experiment beteiligen sich über 700 Forscher aus 23 Staaten. Sie wollen herausfinden, welche der vorgeschlagenen neuen Theorien jenseits des Standardmodells für die Welt der Teilchenphysik tatsächlich zutrifft.Das Max-Planck-Institut für Physik leitet die internationale Arbeitsgemeinschaft, die für den innersten Detektor verantwortlich ist. Der Pixel-Vertex-Detektor leistet hochpräzise Messungen in unmittelbarer Nähe zum Kollisionsort.
MPP / JOL