Schaltbares Metamaterial aus Phasenwechsel-Legierung
Symmetrisch strukturierte Schicht wechselt per Lichtpuls zwischen amorpher und kristalliner Phase.
Symmetrische Strukturen aus Metallen oder Dielektrika bilden die Grundlage für Metamaterialien mit einzigartigen optischen Eigenschaften. Nach ersten Tarnkappen für einzelne Spektralbereiche und extrem flachen Metalinsen gelang es jetzt Forschern in Großbritannien, ein schaltbares Metamaterial zu entwickeln. Kurze Laserblitze reichten aus, um die Transmissionseigenschaften für Infrarotlicht fundamental zu verändern. Auf der Basis schaltbarer Metamaterialien könnten in Zukunft vielseitige Linsensysteme etwa für die optische Datenübertragung entwickelt werden.
Abb.: SEM-Aufnahme des schaltbaren Metamaterials aus einer Phasenwechsel-
Für ihren Prototyp nutzten Kevin MacDonald und seine Kollegen von der University of Southampton eine Phasenwechsel-
Dieses symmetrisch aufgebaute Metamaterial kommt ohne die sonst oft verwendeten Goldschichten aus und ist für Infrarotlicht von 1300 bis 1600 Nanometern undurchlässig. Das ändert sich aber nach einer kurzen Belichtung mit einem grünen Laser mit 532 Nanometern Wellenlänge. Die Oberfläche wird dadurch kurz über die Glasübergangstemperatur aufgeheizt und wechselt von der amorphen in die kristalline Phase. In diesem Zustand verändern sich die Transmissionseigenschaften des Metamaterials drastisch und Infrarotlicht kann die GST-
Mit diesem mit Licht kontrollierbaren Metamaterial wollen MacDonald und Kollegen noch keine schaltbaren Tarnkappen oder flachen Linsen fertigen. Es ging ihnen mit dem variablen Infrarotblocker erst einmal um die reine Demonstration einer schaltbaren Optik aus einem Phasenwechselmaterial. In weiteren Versuchen wollen sie es schaffen, den bisher nur einmal realisierten Schaltprozess mit einem reversiblen Phasenwechsel mehrfach zu wiederholen. Dann könnten nach diesem Prinzip in Zukunft – abhängig von der Gestaltung der mikroskopisch kleinen Strukturen – weitere schaltbare Metamaterialien etwa für die optische Datenübertragung entwickelt werden.
Jan Oliver Löfken
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RK