07.08.2015

Schatz oder Sperrmüll?

Eine Ausstellung in Tübingen widmet sich dem Bewahren naturwissenschaftlicher Geräte.

„Ist das wertvoll oder kann das weg?“, diese Frage stellt sich nicht nur im eigenen Haushalt, sondern auch in der Welt der Wissenschaft, etwa wenn es um den Nachlass eines Forschers geht oder ein Institut aufgelöst wird. Oft genug landen Dokumente im Altpapier. Und wohin mit ausgedienten Objekten aus dem universitären Wissenschaftsbetrieb? Hier fehlen meist ein angemessener Platz und ein fachgerechter Umgang.

Was sich aus alten wissenschaftlichen Geräten lernen lässt und wie man sie bewahren kann, zeigt bis zum 27. September die Ausstellung „Vom Sammeln. Strandgut der Wissenschaft“ des Museums der Universität Tübingen (MUT). Die Objekte stammen aus dem „Fundus Wissenschaftsgeschichte“, eine von 48 Sammlungen der Tübinger Universität.

Ein Blick in den „Fundus Wissenschaftsgeschichte“ der Universität Tübingen. (Fotos: MUT)

Das wissenschaftliche „Strandgut“ besteht aus mehr als 500 wissenschaftlichen Instrumenten, Apparaturen und Lehrtafeln. Die vielfach verloren geglaubten Geschichten und Kontexte der Objekte wurden für die Ausstellung rekonstruiert. Sie werfen nun Schlaglichter auf die alltägliche Praxis in den naturwissenschaftlichen und medizinischen Laboratorien im 20. Jahrhundert.

Mit diesem „Stöpselrheostat“ ließen sich beliebige elektrische Widerstände erzeugen. (Foto: MUT)


Die Ausstellung thematisiert auch die verschiedenen Arten des Sammelns. Die Besucher sollen erfahren, wie unterschiedlich und auch komplex es sein kann, speziell Objekte aus der naturwissenschaftlichen Forschung zu erhalten. Die Ausstellung widmet sich daher in vier Abteilungen, dem Sichten, Retten, Aufbewahren und Schützen der Objekte.

Die Ausstellung ist ein interdisziplinäres studentisches Projekt und wurde im Rahmen der „Museologischen Aufarbeitung der Museumsbestände am MUT“ innerhalb eines Jahres von 25 Studierenden erstellt. Das soll bundesweit Pilotcharakter für viele weitere Universitäten haben, wenn es darum geht, bedrohte oder unzugängliche Sammlungen für Forschung und Lehre und der breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

MUT / Alexander Pawlak

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