Schichtweise Erholung
Die Ozonschicht erholt sich einer US-Studie zufolge nur langsam und vor allem in niedrigeren Lagen der Atmosphäre.
Washington (dpa) - Die Ozonschicht erholt sich einer US-Studie zufolge nur langsam und vor allem in niedrigeren Lagen der Atmosphäre. Während sich die Konzentration der schützenden Gasschicht in größerer Höhe lediglich stabilisiere, komme zwischen 11 und 18 Kilometern langsam mehr Ozon hinzu, teilten die US-Atmosphärenforschungsbehörde NOAA und die Raumfahrtbehörde NASA in Washington mit. Grund für die Verbesserung seien wahrscheinlich veränderte Winde. Diese wiederum könnten natürlichen Ursprungs oder Folge des vom Menschen verursachten Klimawandels sein. Die betroffene Schicht liege unterhalb jener Lagen, in denen Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs) die Ozonschicht zerstörten.
Die Wissenschaftler bezeichnen diesen Fund als Überraschung. Die Effekte machten etwa die Hälfte der Gesamtverbesserung des Ozonlochs aus. Allerdings stünden sie nicht im Zusammenhang mit Maßnahmen, die 2005 auf der Klimakonferenz in Montréal beschlossen wurden. Zudem sei nicht klar, welche Langzeiteffekte diese Entwicklung haben könne.
Klimaforscher gehen davon aus, dass das Ozonloch in gemäßigten Breiten bis Mitte des Jahrhunderts bestehen wird. Das Loch über der Antarktis wird voraussichtlich nicht vor 2065 verschwinden. Die Ozonschicht filtert einen Großteil der ultravioletten Strahlung aus, die beim Menschen unter anderem Hautkrebs verursachen kann.
Es sei heute eine weit verbreitete Auffassung unter Wissenschaftlern, dass die Ozonschicht sich in höheren Lagen einpendele, sagte Derek Cunnold, Klimatologe am Georgia Institute of Technology. «Und wir glauben, dass es eine Tendenz gibt hin zu einer Erhöhung der Ozonkonzentration in dieser Region.» Allerdings brauche es dazu genauere Untersuchungen.
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