Schnelle Schmelze
Zwei riesige grönländische Gletscher verlieren seit fünf Jahren deutlich mehr Eis als zuvor. Das schließen amerikanische Forscher aus der Analyse von Satellitenaufnahmen.
Washington (dpa) - Zwei riesige grönländische Gletscher verlieren seit fünf Jahren deutlich mehr Eis als zuvor. Das schließen Forscher um Leigh Stearns von der Universität von Maine in Orono (USA) aus der Analyse von Satellitenaufnahmen. Ihre Resultate stellen sie in den «Geophysical Research Letters» vor. Demnach haben allein der Helheim- und der Kangerdlugssuaq-Gletscher in den vergangenen fünf Jahren jährlich rund 122 Kubikkilometer Eis verloren. Das sei die Hälfte der Eismasse, die Grönland in dieser Zeit insgesamt eingebüßt habe.
Damit nehme auch der Beitrag der weißen Insel zum Anstieg des Meeresspiegels zu, berichtet Stearns. Dieser Anteil habe 1996 noch 0,23 Millimeter im Jahr betragen. 2005 war es mit 0,57 Millimeter bereits mehr als doppelt so viel. Der Schneefall könne die Verluste nicht ausgleichen. Die Forscher erklären zudem, dass die Gletscher im Beobachtungszeitraum dünner wurden, schneller in Richtung Meer flossen und dass schließlich mehr Eisberge von ihnen abbrachen.
Weitere Infos:
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Originalartikel:
Leigh A. Stearns und Gordon S. Hamilton, Rapid volume loss from two East Greenland outlet glaciers quantified using repeat stereo satellite imagery, Geophys. Res. Lett. 34, L03501 (2007).
http://dx.doi.org/10.1029/2006GL028982
http://www.agu.org/pubs/crossref/2007/2006GL028697.shtml -
Climate Change Institute, University of Maine, Orono, Maine, U.S.A.:
http://climatechange.umaine.edu -
Homepage von G. Hamilton:
http://climatechange.umaine.edu/Directory/people/gordon.html