18.09.2018

Schnellster deutscher Supercomputer eingeweiht

Juwels am Forschungszentrum Jülich erreicht bis zu zwölf Petaflops.

Im Forschungs­zentrum Jülich hat heute der aktuell schnellste Super­computer Deutschlands – Juwels – offiziell seine Arbeit aufgenommen. Bundes­forschungs­ministerin Anja Karliczek und Nordrhein-Westfalens Minister­präsident Armin Laschet nahmen gemeinsam mit dem Vorstand des Forschungs­zentrums das neue Kronjuwel des Jülich Super­computing Centre (JSC), den ersten Baustein eines völlig neuar­tigen modularen Super­computer-Systems, symbolisch in Betrieb. Der Bund und das Land Nordrhein-West­falen enga­gieren sich bis zum Jahr 2025 mit mehr als 145 Millionen Euro für die Weiter­entwicklung des Superc­omputings der inter­nationalen Spitzen­klasse in Jülich.

Abb.: Der Supercomputer Juwels in der Rechnerhalle des JSC erreicht bis zu zwölf Petaflops. (Bild: FZJ, R.-U. Limbach)

Von rechen­intensiven Simu­lationen in der Klima­forschung und den Neurowissen­schaften bis hin zur Auswertung großer Daten­mengen oder Methoden der künstlichen Intelligenz – Juwels („Jülich Wizard for European Leader­ship Science“) ist als modularer Super­computer für vielfältige Anwendungs­gebiete geeignet. Er folgt auf den Jülicher Super­rechner Juqueen, einst schnellster Höchstleistungs­rechner Europas. Das innovative modulare Konzept, das als deutsch-französische Koopera­tion von den Jülicher Forschern im JSC gemeinsam mit der Münchner Software­firma ParTec und den fran­zösischen IT-Spezialisten von Atos umgesetzt wird, sieht einen Super­rechner aus mehreren speziali­sierten Bausteinen vor, die sich über eine einheit­liche Software nach Bedarf dynamisch kombi­nieren lassen. Zudem gehört Juwels dank seiner neuartigen Warmwasser­kühlung zu den energie­effizien­testen Rechnern weltweit.

Schon mit dem nun in Betrieb genommenen ersten Modul steht der Rechner aktuell als Nummer Eins der deutschen Rechner auf der TOP500-Liste der schnellsten Computer der Welt. Das System kommt derzeit auf eine theo­retische Spitzen­leistung von bis zu zwölf Petaflops, was in etwa der Rechen­leistung von 60.000 modernen PCs entspricht. Für 2019 ist eine Erweiterung geplant, die die Rechen­leistung noch einmal deutlich erhöhen wird. „Mit Juwels blicken Forscher ein stückweit in die Zukunft: Dank der gewaltigen Rechen­leistungen können sie beispiels­weise simulieren, wie sich Wasserdampf in der Stratosphäre verteilt, um präzisere Aussagen zum Klimawandel zu treffen. Diese Simu­lationen können uns helfen, Heraus­forderungen wie dem Klimawandel oder auch neuro­logischen Erkrankungen besser zu begegnen. Höchst­leistungs­rechner sind deshalb von großer Bedeutung für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesell­schaft", sagte Bundes­forschungs­ministerin Anja Karliczek.

„Der neue Höchst­leistungs­rechner ist in mehrerer Hinsicht Weltklasse und zukunfts­weisend: Wissen­schaft benötigt den Zugriff auf Supercomputer der höchsten Leistungs­klasse, um international konkurrenz­fähig zu sein. Mit Juwels und Jureca verfügt das Forschungs­zentrum jetzt über zwei Supercomputer, die zu den schnellsten der Welt gehören", sagte der Minister­präsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet. Juwels ist bei Forschern aus ganz Europa schon jetzt hoch­begehrt: 87 Projekte wurden bereits vergeben. Für die nächsten Monate ist er komplett ausgebucht. Das System wird unter anderem für Simu­lationen in der Hirnforschung verwendet, etwa im euro­päischen Human Brain Project, sowie für die Entwicklung neuer Medikamente und das Design zukünf­tiger Materialien. Erdsystem­forscher verwenden Juwels zudem für die Entwicklung von hoch­auflösenden Klima­modellen der nächsten Generation. Viele weitere Anwendungen stammen aus den Ingenieurs­wissenschaften, den Lebens­wissenschaften, der Sicherheits­forschung sowie der Astronomie, Physik oder Chemie.

FZJ / JOL

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