26.02.2020 • Energie

Smarte Thermostate auch für schlecht gedämmte Häuser sinnvoll

Sie lohnen sich schon bei geringen Energieeinsparungen in Gebäuden mit einem niedrigen bis mittleren Effizienzstandard.

Smarte Thermostate sind meist über Funk mit einer zentralen Steuerungs­einheit verbunden und lassen sich über eine Smartphone-App bedienen. Über vernetzte Tür- und Fenster­sensoren erkennen sie, wann gelüftet wird, und passen die Heiz­leistung daran an. Forscher des Instituts für trans­formative Nach­haltig­keits­forschung IASS in Potsdam haben jetzt ermittelt, unter welchen Bedingungen sich die Nutzung smarter Thermo­state in typischen Wohn­gebäuden in Deutschland lohnt. Das Ergebnis: Für ein durch­schnitt­liches Ein­familien­haus – Baujahr 1949 bis 1978, 127 Quadrat­meter Wohn­fläche – amorti­siert sich die Investi­tion inner­halb von zehn Jahren bei einer Senkung des Energie­ver­brauchs um 5,7 Prozent. In einer Wohnung mit 64 Quadrat­metern Wohn­fläche müssen dafür 7,7 Prozent Energie einge­spart werden.

Abb.: Smarter Thermostat. (Bild: Shadowncs; CC-BY-SA-4.0)
Abb.: Smarter Thermostat. (Bild: Shadowncs; CC-BY-SA-4.0)

Welche Energieeinsparungen erzielt werden können, hängt maßgeblich vom Verhalten und den Gewohn­heiten der Bewohner ab. Wer häufig außer Haus ist, kann mit smarten Thermo­staten höhere Ein­sparungen erzielen.  Bei schlecht gedämmten Wohnungen schlagen sich diese Energie­ein­sparungen besonders stark im Geld­beutel nieder. Dann ist es vorteil­haft, die Temperatur beim Verlassen des Hauses zu drosseln und auf dem Nach­hause­weg per Handy wieder hoch­zu­regeln.

Die Kosten für die smarten Thermo­stat­systeme liegen laut der Studie für ein durch­schnitt­liches Ein­familien­haus im Schnitt bei 670 Euro, für die Wohnung bei 340 Euro. „Smarte Thermo­state stellen im Gegen­satz zur Gebäude­sanierung auch für Mieter eine Möglich­keit dar, den Energie­verbrauch zu senken und damit etwas für den Geld­beutel und das Klima zu tun, weil sie selbst über die Anschaffung entscheiden können“, erläutert Dominik Schäuble vom IASS. Um die Ziele des Klima­schutz­plans 2050 zu erfüllen, gehe aller­dings kein Weg an umfassen­deren Energie­effizienz­maßnahmen vorbei. Smarte Thermo­state können laut den Forschern zwar einen Beitrag zur Senkung der Emissionen leisten, ersetzen aber nicht die energe­tische Sanierung von Wohn­gebäuden sowie den Ausbau erneuer­barer Energien.

IASS / RK

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