Solarzellen aus fossilen Algen
Kieselgur könnte sich als Grundmaterial für die Herstellung von Silizium-Halbleitern eignen.
Die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst erforscht in Kooperation mit der Universität Oran in Algerien die Eignung fossiler Algen als Rohstoff für Solarzellen. Diese Algen finden sich in Kieselgur, auch bekannt als Diatomit. Dabei handelt es sich um eine weiße sedimentierte Substanz, die zu großen Teilen aus den Schalen abgestorbener fossiler Kieselalgen besteht.
Sid Ahmed Beldjilali von der Uni Oran Mohamed Boudiaf besuchte zum dritten Mal die HAWK in Göttingen als Gastwissenschaftler. Gemeinsam mit Christoph Gerhard und seinem Team untersuchte er unterschiedliche Materialien, die in der Photovoltaik zur Gewinnung elektrischer Energie aus Sonnenlicht eingesetzt werden, darunter auch Kieselgur.
Bisher findet dieser vielfältig einsetzbare Stoff, der seit Beginn des 19. Jahrhunderts auch in Norddeutschland abgebaut wird, zum Beispiel als Material für Flüssigkeitsfilter, Wärmedämmstoff, Schleif- und Poliermittel, Reinigungsmittel oder Insektenschutzmittel Verwendung. Da Kieselgur weitgehend aus Siliziumdioxid besteht, untersuchen Wissenschaftler derzeit die Eignung dieses Rohstoffes als Grundmaterial für die Siliziumgewinnung zur Herstellung der in Solarzellen benötigten Silizium-Halbleiter.
Außerdem befassen sich die Forscher der HAWK und der Uni Oran mit der Analyse der Alterung der Deckgläser von Solarmodulen und dem Einfluss der Umweltbedingungen auf die chemische Zusammensetzung derartiger Gläser.
HAWK / RK