Stabilere Katalysatoren mit weniger Platin
Metalloxid-Nanofalle für Platinatome sichert die katalytische Wirkung des Edelmetalls selbst bei hohen Temperaturen.
Sowohl für zahlreiche Prozesse in der chemischen Industrie als auch im Autoauspuff ist das teure Platin als Katalysator unentbehrlich. Doch bei hohen Betriebstemperaturen neigt das Edelmetall zum Verklumpen. Niedrigere Reaktionsraten bei der Umsetzung etwa von Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid sind die Folge. Diesen Nachteil konnte eine Arbeitsgruppe der University of New Mexico in Albuquerque nun in den Griff bekommen. Sie entwickelten nanoskalige Strukturen aus Metalloxiden, um einzelne Platinatome einzufangen und aktiv zu halten.
Abb.: In einer Ceroxid-Matrix eingefangene Platinatome bleiben auch bei hohen Temperaturen katalytisch aktiv. (künstl. Illu.; Bild: Washington State Univ.)
„Einzelne Platinatome zeigten sich bei hohen Temperaturen sehr stabil und halfen, die katalytische Aktivität zu erhalten“, sagt Abhaya Datye vom Department of Chemical and Biological Engineerung der University of New Mexico. Zu seiner Überraschung waren die Bedingungen zum Einfangen der Platinatome in nanoskalige Fallen aus Ceroxid exakt die gleichen, die sonst zu einer Schädigung des Katalysators führen konnten.
Um dieses Ziel zu erreichen, griffen Datye und seine Kollegen von der Washington State University in Pullman zu einem Pulver aus Ceroxid. Dieses vermengten sie mit einer katalytisch aktiven Mischung aus Platin und Aluminiumoxid. Das Pulvergemisch heizten sie unter Luft auf bis zu 800 Grad Celsius auf. Dabei erwiesen sich vor allem polyhedrale, vielflächige Partikel sowie schlichte Nanostäbchen aus Ceroxid als effiziente Nanofallen für einzelne Platinatome.
Es entstand eine heterogene Oberfläche, in der sich die Platinatome voneinander getrennt anordnen konnten. Ein Verklumpen trat trotz der hohen Temperaturen nicht auf und die katalytische Wirkung der Platinatome blieb bei der für die Abgasnachbehandlung wichtigen Oxidation von Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid weitestgehend erhalten. Für die effiziente Trennung der Platinatome war es von großer Bedeutung, dass sie ausschließlich die stabilsten Andockpositionen in der Ceroxid-
Nach Meinung von Datye ließe sich diese Methode zum Einfangen einzelner Platinatome in vielen Bereichen anwenden. Zudem ist Ceroxid besonders im Vergleich zu Platin ausgesprochen günstig. Sollte es nun verstärkt für die Entwicklung von Katalysatoren mit möglichst großer aktiver Oberfläche genutzt werden, könnte man nicht nur die Langzeitstabilität der Katalysatoren verbessern. Prinzipiell ließe sich bei gleicher Aktivität auch die Platinmenge pro Katalysator reduzieren und so eine große Kostenersparnis erzielen. Da Forscher vom US-
Jan Oliver Löfken
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