Stärker als gedacht
Erstmals Van-der-Waals-Wechselwirkungen zwischen einzelnen Atomen bestimmt.
Physikern des Swiss Nanoscience Institutes und der Universität Basel ist es erstmals gelungen, die sehr schwachen Van-der-
Abb.: Mithilfe eines Tieftemperatur-Rasterkraftmikroskop mit einem einzelnen Xenonatom an der Spitze haben die Forscher Van-der-Waals-Wechselwirkungen ausgemessen. (Bild: U. Basel)
Van-der-Waals-Kräfte wirken zwischen unpolaren Atomen und Molekülen. Obwohl sie im Vergleich zu chemischen Bindungen sehr schwach sind, spielen sie in der Natur eine große Rolle. Sie sind wichtig für alle Prozesse, die mit Haftung, Adhäsion, Reibung oder Kondensation zu tun haben und sind beispielsweise ausschlaggebend für die Kletterkünste von Geckos.
Van-der-Waals-Wechselwirkungen entstehen durch eine temporäre Umverteilung von Elektronen in den Atomen und Molekülen. Es kommt dadurch zur zeitweisen Bildung von Dipolen, die wiederum eine Umverteilung von Elektronen in eng benachbarten Molekülen hervorrufen. Zwischen den Molekülen kommt es durch die Bildung der Dipole zu einer Anziehung, der Van-
Um die Van-der-
Die gemessenen Kräfte haben die Forscher mit rechnerisch ermittelten Werten verglichen. Wie nach der Theorie erwartet, nahmen die gemessenen Kräfte mit zunehmendem Abstand der Atome voneinander drastisch ab. Während der Kurvenverlauf von Messung und Rechnung für alle untersuchten Edelgase gut übereinstimmte, waren die absoluten gemessenen Kräfte jedoch größer als nach dem Standardmodell rechnerisch erwartet worden war. Vor allem für Xenon waren die gemessenen Kräfte bis zu doppelt so groß als die rechnerisch ermittelten Werten.
Die Wissenschaftler nehmen an, dass es auch bei den Edelgasen zu einem Austausch von Elektronen und damit hin und wieder zur Ausbildung von schwachen, kovalenten Bindungen kommt, was die höheren Werte erklären würde.
Das internationale Wissenschaftlerteam aus der Schweiz, Japan, Finnland, Schweden und Deutschland hat mit dem vorgestellten Set-
U. Basel / DE