Start frei für Robl-II
Nach einem aufwändigen Umbau bietet die die Rossendorf Beamline am ESRF nun verbesserte Experimentiermöglichkeiten für materialwissenschaftliche und radiochemische Forschung.
Die Beamline wurde am 28. November im Rahmen der einmal jährlich stattfindenden Zusammenkunft des ESRF Council wiedereingeweiht. Sie wird seit 1997 betrieben. Robl-Leiter Andreas Scheinost und seine Mitarbeiter verwenden die intensive Röntgenstrahlung der ESRF, um Materialoberflächen auf der Nanoebene zerstörungsfrei zu untersuchen und um das Verhalten radioaktiver Schwermetalle in der Umwelt zu bestimmen. Neben Forschern aus dem HZDR und ihren Kooperationspartnern nutzen weitere Wissenschaftler von europäischen Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen zu etwa einem Drittel die nun hochmodernen Experimentiermöglichkeiten.
Abb.: Die Rossendorf Beamline am ESRF. (Bild: HZDR)
„In den vergangenen Monaten haben wir die Beamline an die Herausforderungen des nächsten Jahrzehnts angepasst“, so Scheinost. Die zentralen optischen Komponenten wurden komplett erneuert und auch die Ausrüstung der beiden Experimentierplätze wurde teilweise ausgetauscht und verbessert. Rund zwei Millionen Euro hat das HZDR dafür investiert.
Beide Experimentierplätze profitieren künftig von kürzeren Experimentierzeiten sowie der Möglichkeit für komplexere Untersuchungen. „Wir sind nun in der Lage, Nanostrukturen, modifizierte Oberflächen oder gestapelte Schichtsysteme besser, schneller und genauer zu analysieren. Zudem können wir laufende Prozesse, zum Beispiel die Entstehung von Nanostrukturen, direkt beobachten, steuern und beeinflussen“, so der Leiter der Materialforschung an ROBL Carsten Bähtz.
Die Radiochemiker hingegen können ein größeres Spektrum an Proben bei geringeren Konzentrationen – was Umweltbedingungen besser entspricht – untersuchen. Dies ist besonders für die Bestimmung der Sicherheit künftiger radioaktiver Endlager wichtig, zu der die Wissenschaftler beitragen.
HZDR
Weitere Infos
PH