Störgeschützte Quantenbits
Spin-Qubits mit Quadrupol-Kopplung sind besonders geschützt gegen unerwünschte Einflüsse.
Der Bau des Quantencomputers ist eine technologische Vision, deren Realisierung nicht nur in der Informatik und den Informationswissenschaften vorangetrieben wird. Der Fortschritt der praktischen Umsetzung hängt wesentlich auch von neuen Erkenntnissen in der theoretischen Physik ab. „Für den Quantencomputer sind es zum Beispiel Spin-
Abb.: Schematische Darstellung des neuen Spin-Qubits bestehend aus vier Elektronen (rot) mit ihren Spins (blau) in der umgebenden Halbleiterstruktur (grau; Bild: M. Russ / G. Burkard)
Im Zentrum der physikalischen Perspektive auf den Quantencomputer stehen vor allem Spin-
Ein weiteres Problem sind die Elektronenspins, die relativ empfindlich und fragil sind. Selbst in reinen Festkörpern aus Silizium reagieren sie auf äußere Störungen mit einem Rauschen elektrischer oder magnetischer Art. Die theoretische Modellierung und Berechnung, wie Quantenbits vor diesem Rauschen geschützt werden können, stehen im Zentrum der aktuellen Studie, die einen Beitrag zur Grundlagenforschung für den Quantencomputer leistet: Gelingt es dieses Rauschen wenn auch nur für eine kurze Zeit abzuschirmen, sind in diesen Sekundenbruchteilen – zumindest theoretisch – tausende von Rechenoperationen möglich.
Für die Konstanzer Physiker ist der nächste Schritt, ihre theoretische Konzeption im Experiment zu testen. Dabei steigert sich die Anzahl der einsetzbaren Elektronen erstmals von drei auf vier Stück. Hierfür kann Guido Burkard mit seiner Arbeitsgruppe auf die Unterstützung der Kooperationspartner in Princeton zurückgreifen. Denn in der Kooperation sind die Rollen so verteilt, dass die theoretische Arbeit in Konstanz geleistet wird und die Kollegen in den USA experimentellen Teil übernehmen.
U. Konstanz / DE