Stromleitungen aus Flüssigkristallen
Bei Abkühlung ordnen sich die Moleküle eines neuartigen Materials von selbst in Stapeln an.
Flüssigkristalle bilden einen Zwischenzustand zwischen fest und flüssig. Das Material fließt zwar, aber seine Moleküle sind in kleinen geordneten Einheiten gruppiert. Interessant sind Flüssigkristalle etwa in der Bildschirmtechnologie: Jedes LCD-Display basiert auf diesen Molekülen. Forscher der Uni Mainz haben jetzt neuartige Flüssigkristalle synthetisiert, die Strom gerichtet leiten können.
„Kühlt man unsere flüssigkristallinen Materialien langsam ab, so ordnen sich die Moleküle über Self-
Während die meisten Materialien Löcher leiten, handelt es sich bei den neuen Molekülen um Elektronenleiter. Ein weiterer Vorteil flüssigkristalliner Stromleiter: Sollte sich einmal ein Riss darin ausbilden, heilt dieser von allein vollständig wieder aus.
Ein weiterer interessanter Effekt, den die Forscher bei ihren synthetisierten Molekülen fanden: Wird ein einzelnes Molekül mit UV-Licht angeregt, dann leuchtet es. Steigt die Konzentration der Moleküle an, verliert sich dieser Effekt jedoch, um bei noch höherer Konzentration wieder aufzutreten. Befinden sich die Moleküle in verschiedenen Lösungsmitteln oder sind sie in einem Film angeordnet, so leuchten sie in unterschiedlichen Farben, wenn sie mit UV-Licht bestrahlt werden.
JGU / RK
Weitere Infos
- Originalveröffentlichung
N. Tober et al.: Synthesis, Thermal, and Optical Properties of Tris(5‐aryl‐1,3,4‐oxadiazol‐2‐yl)‐1,3,5‐triazines, New Star‐shaped Fluorescent Discotic Liquid Crystals, Chem. , online 19. August 2019; DOI: 10.1002/chem.201902975 - AK Detert, Institut für organische Chemie, FB Chemie, Pharmazie, Geographie und Geowissenschaften, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz