Studie: Unternehmen lagern zunehmend F&E aus
Unternehmen aus Industrieländern lagern nach der Fertigung und Montage nun zunehmend auch Forschung und Entwicklung (F&E) in Billigländer aus.
Studie: Unternehmen lagern zunehmend F&E aus
Frankfurt/Main (dpa) - Unternehmen aus Industrieländern lagern nach der Fertigung und Montage nun zunehmend auch Forschung und Entwicklung (F&E) in Billigländer aus. Das ergab eine am Freitag veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung PRTM in Frankfurt. Bis zum Jahr 2010 werden 40 Prozent der Forschungs- und Entwicklungsleistungen nicht im Heimatland der Unternehmen erbracht werden, schätzen die Experten in der Studie. Das sei doppelt so viel wie heute. Gründe für die zunehmende Verlagerung seien Kostenersparnisse, aber auch wachsende Kompetenzen in Boom-Ländern wie China und Indien sowie ein Fachkräfte-Mangel in Industrieländern.
In der Fertigung und Endmontage hätten Unternehmen heute bereits 42 beziehungsweise 38 Prozent der Tätigkeiten ins Ausland verlagert. Vier von fünf der 300 befragten Unternehmen planten, bis 2010 noch mehr Tätigkeiten ins Ausland zu verlagern. Im Fokus stünden dabei neben China (34 Prozent) vor allem Indien (13 Prozent) und Osteuropa (12 Prozent). Für die Studie wurden rund 300 weltweit produzierende Betriebe aus Nordamerika, Europa und Asien befragt, die unter anderem in den Branchen Automobil, Maschinenbau, Konsumgüter tätig sind.
Das Einsparpotenzial des Outsourcings - der Verlagerung - geben die Unternehmen laut Studie im Durchschnitt mit 17 Prozent der Kosten an. Die Lohnkosten könnten dabei rund 26 Prozent gedrückt werden, der Vorteil im Einkauf bringe im Schnitt eine Ersparnis von 18 Prozent. Durch Verlagerungen könnten allerdings die Managementkosten steigen. Zudem könne es aufwendig sein, Produktqualität und Produktsicherheit auf dem vorherigen Niveau zu halten, hieß es in der Studie.