11.04.2011

Studie zur Technikförderung

Ohne Technik in den Lehrplänen hängen Nachwuchsinitiativen in der Luft.

Ohne Technik in den Lehrplänen hängen Nachwuchsinitiativen in der Luft.

Schülern im Hochtechnologieland Deutschland stehen nach wie vor viel zu wenig attraktive Technikangebote im Unterricht zur Verfügung. Ohne einen flächendeckenden Technikunterricht an den Schulen können die mehr als 1000 Projekte zur Förderung des Technikinteresses dem Nachwuchsmangel in den technisch-naturwissenschaftlichen Berufen nicht wirksam begegnen, so das Ergebnis einer Studie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Die Studie zu den Nachwuchsinitiativen in Deutschland und ihren Erfolgsfaktoren widerlegt zudem die verbreitete Ansicht, dass Schüler erst in höheren Klassen in der Schule an Technik herangeführt werden sollten.

 

Zwar können außerschulische Lernangebote begleitend zum Unterricht eine positive Rolle spielen. Doch müsse der zentrale Ort der Technikvermittlung die Schule sein. Nur dort könnten Kinder entsprechend ihrer Begabung frühzeitig und kontinuierlich bis in die Oberstufe an Technik herangeführt und Wissen aufgebaut werden. Dies ließe sich durch die Einführung von Technikunterricht realisieren. Beginnen sollte die Technikförderung allerdings bereits im Kindergarten um dann kontinuierlich ausgebaut werden zu können.


Abb.: Zielgruppen der Technikförderung. Obwohl die Förderung bereits im Kindergarten beginnen sollte und ein Großteil der Projekte auf Frühförderung setzt, richten sich bislang nur 12 % der Initiativen gezielt an Kleinkinder und nur 26 % an Grundschüler. (Bild: acatech)

Die Studie stellt auch fest, dass es in Deutschland nach wie vor schlecht um die Berufsperspektiven von Frauen in den technischen Berufen bestellt ist. Die Gründe hierfür beginnen bereits sehr früh. Es gelänge nicht, das intuitive Interesse von Mädchen an Technik über die Schulzeit zu retten. Bereits im Kindesalter wird Mädchen eine geringe Technikkompetenz zugeschrieben. Bis zur Pubertät entwickeln sie eine eher ablehnende Haltung und schätzen sich selbst bei besseren Noten in Technik, Physik oder Mathematik als weniger technikbegabt als Jungen ein.

Alarmierend sei zudem, dass sich die ehemals höheren Anteile von Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen im Osten Deutschlands an das schlechtere Westniveau angleichen. Um diesem Negativtrend entgegenzuwirken, empfiehlt acatech einen Rückgriff auf monoedukative Bildungselemente, wodurch sich Selbstzweifel abbauen lassen und die Förderung gezielter in Hinblick auf die Begabungen geschehen kann.

acatech / MH

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