Südkorea stellt Fusionsforschungsanlage fertig
Südkorea hat die Kernfusions-Forschungsanlage KSTAR (Korea Superconducting Tokamak Advanced Research) fertiggestellt. In den regulären Betrieb geht sie voraussichtlich im Juni 2008.
Seoul (dpa) - Nach zwölf Jahren Bauzeit hat Südkorea eine Forschungsanlage zur Kernfusion fertiggestellt. Es werde aber noch voraussichtlich bis Juni nächsten Jahres dauern, bis die KSTAR-Anlage (Korea Superconducting Tokamak Advanced Research) vollständig in Betrieb genommen werde, teilte der Projektleiter Pak Joo Shik am Donnerstag in der Stadt Taejon rund 160 Kilometer südlich von Seoul mit. Die Anlage steht dort auf dem Gelände des staatlichen Fusionsforschungsinstituts (NFRI). Sie soll als Pilotanlage dienen und bei der Optimierung des Kernfusionsreaktors ITER helfen, an dem neben der EU, Russland, Japan, China, Indien und den USA auch Südkorea beteiligt ist.
Forschungsanlagen wie KSTAR und ITER sollen zeigen, dass sich aus dem Fusionsfeuer bei der Verschmelzung von Wasserstoffatomkernen im Kraftwerkmaßstab Energie gewinnen lässt. Die Kernfusion ist die Energiequelle der Sonne und anderer Sterne. ITER soll in Frankreich gebaut werden und 2017 in Betrieb gehen. Eine kommerzielle Nutzung der Technik wird erst in 40 bis 50 Jahren erwartet.
KSTAR ist nach Angaben des Instituts weltweit die achte derartige Testanlage. Es sei aber die erste, bei denen auf Zinn basierte Supraleitungen verwendet werden. Sie sollen die in der Anlage benötigten Magnetfelder stärker und stabiler als bei bisher verwendeten Systemen machen.
Nach offiziellen Angaben wurden in die Anlage in Taejon bisher 309 Milliarden Won (etwa 240 Millionen Euro) investiert. Zudem sollen jährlich etwa 35 Milliarden Won aufgewendet werden, um KSTAR in den nächsten 18 Jahren laufen zu lassen.
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