Südlich, wohltemperiert und mit schöner Aussicht
Landestelle für Mascot auf dem Asteroiden Ryugu festgelegt.
Nicht zu heiß und nicht zu kalt. Nicht zu viele Brocken, aber auch nicht zu wenige. Gut erreichbar und wissenschaftlich spannend. Die Ansprüche, die das Team des Landers Mascot an die Landestelle auf dem Asteroiden Ryugu hatte, waren nicht einfach zu bedienen. „Aber wir haben die fast perfekte Landestelle jetzt festgelegt“, sagt Ralf Jaumann vom DLR-
Abb.: Landung auf der südlichen Hemisphäre von Ryugu: Der voraussichtliche Landeplatz von Mascot. (Bild: JAXA / U. Tokyo)
Hayabusa-2 ist eine Weltraummission der japanischen Raumfahrtagentur JAXA zum erdnahen Asteroiden Ryugu. Der deutsch-
Der Ort bei etwa 315 Grad Ost und 30 Grad Süd, an dem Mascot auf dem Himmelskörper landen und mit vier Instrumenten Messungen durchführen soll, heißt derzeit noch schlicht MA-9. Das Gebiet der Landestelle hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen ist es in ausreichender Entfernung zu den Regionen, in denen Hayabusa-2 sich absenken und Bodenproben nehmen wird - Mascot und Hayabusa-2 kommen sich bei ihren Aktivitäten also nicht in die Quere. Zum anderen liegt die Landestelle auf der Südhemisphäre des Asteroiden – mit den Daten, die Hayabusa-2 am Äquator und die Rover auf der Nordhemisphäre erfassen, haben die Wissenschaftler den Asteroiden mit einem Durchmesser von 950 Metern dann gut abgedeckt und untersucht.
Bis zu 47 Grad Celsius warm wird es voraussichtlich während des Asteroidentags, in der Nacht fällt die Temperatur auf minus 63 Grad Celsius – Werte, die den gewünschten Rahmenbedingungen für den Betrieb der Instrumente und für die Batterie des Landers entsprechen. Im Umfeld der Landestelle befinden sich zahlreiche bis zu dreißig Meter große Brocken, die ganz großen Felsen hingegen liegen nicht im Bereich MA-9. Aufnahmen der optischen Navigationskamera von Hayabusa-2 zeigen, dass sich in dem Bereich rund um die Landestelle wahrscheinlich frischeres Material befindet, dass nur wenig der kosmischen Strahlung und dem Partikelstrom des Sonnenwinds und interplanetaren Staubs ausgesetzt war – und somit noch sehr ursprünglich und unverändert ist.
DLR / RK