24.08.2018

Südlich, wohltemperiert und mit schöner Aussicht

Landestelle für Mascot auf dem Aste­ro­iden Ryugu fest­ge­legt.

Nicht zu heiß und nicht zu kalt. Nicht zu viele Brocken, aber auch nicht zu wenige. Gut erreich­bar und wissen­schaft­lich spannend. Die Ansprüche, die das Team des Landers Mascot an die Lande­stelle auf dem Astero­iden Ryugu hatte, waren nicht einfach zu bedienen. „Aber wir haben die fast perfekte Lande­stelle jetzt fest­ge­legt“, sagt Ralf Jau­mann vom DLR-Institut für Planeten­forschung, wissen­schaft­licher Leiter von Mascot. Gemein­sam mit über hundert inter­natio­nalen und natio­nalen Partnern wurde die Lande­stelle aus zehn poten­ziellen Kandi­daten aus­ge­wählt. Die Landung ist für den 3. Oktober vor­ge­sehen. Auch die Stellen, an denen die Sonde Hayabusa-2 Proben nehmen und ihre drei Rover absetzen wird, stehen nun fest.

Abb.: Landung auf der südlichen Hemi­sphäre von Ryugu: Der voraus­sicht­liche Lande­platz von Mascot. (Bild: JAXA / U. Tokyo)

Hayabusa-2 ist eine Weltraummission der japanischen Raum­fahrt­agentur JAXA zum erd­nahen Asteroiden Ryugu. Der deutsch-franzö­sische Lander Mascot an Bord von Haya­busa-2 wurde vom DLR in enger Koope­ra­tion mit der franzö­sischen Raum­fahrt­agentur CNES ent­wickelt und gebaut. Über­wacht und betrieben wird der Astero­iden­lander aus dem Mascot-Kontroll­zentrum im Nutzer­zentrum für Welt­raum­experi­mente am DLR-Standort Köln.

Der Ort bei etwa 315 Grad Ost und 30 Grad Süd, an dem Mascot auf dem Himmels­körper landen und mit vier Instru­menten Messungen durch­führen soll, heißt der­zeit noch schlicht MA-9. Das Gebiet der Lande­stelle hat gleich mehrere Vor­teile: Zum einen ist es in aus­rei­chender Ent­fer­nung zu den Regionen, in denen Haya­busa-2 sich absenken und Boden­proben nehmen wird - Mascot und Haya­busa-2 kommen sich bei ihren Akti­vi­täten also nicht in die Quere. Zum anderen liegt die Lande­stelle auf der Süd­hemi­sphäre des Astero­iden – mit den Daten, die Haya­busa-2 am Äquator und die Rover auf der Nord­hemi­sphäre erfassen, haben die Wissen­schaftler den Astero­iden mit einem Durch­messer von 950 Metern dann gut abge­deckt und unter­sucht.

Bis zu 47 Grad Celsius warm wird es voraus­sicht­lich während des Astero­iden­tags, in der Nacht fällt die Tempe­ratur auf minus 63 Grad Celsius – Werte, die den gewünschten Rahmen­bedin­gungen für den Betrieb der Instru­mente und für die Batterie des Landers ent­sprechen. Im Umfeld der Lande­stelle befinden sich zahl­reiche bis zu dreißig Meter große Brocken, die ganz großen Felsen hingegen liegen nicht im Bereich MA-9. Auf­nahmen der optischen Navi­ga­tions­kamera von Haya­busa-2 zeigen, dass sich in dem Bereich rund um die Lande­stelle wahr­schein­lich frischeres Material befindet, dass nur wenig der kosmischen Strahlung und dem Partikel­strom des Sonnen­winds und inter­plane­taren Staubs aus­ge­setzt war – und somit noch sehr ursprüng­lich und unver­ändert ist.

DLR / RK

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