Supermassereiches schwarzes Loch verbiegt Sternenbahnen
Erster Nachweis relativistischer Effekte im galaktischen Zentrum.
Die Bahnen von Sternen um das schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße zeigen schwache, von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie vorhergesagte Effekte. Wie ein internationales Forscherteam jetzt zeigen konnte, weicht die Bahn des Sterns S2 leicht von der mit klassischer Physik berechneten Bahn ab. Die Ergebnisse stellen den Auftakt zu einer Reihe weiterer präziser Tests der Relativitätstheorie dar, die mit dem Gravity-
Abb.: Künstlerische Darstellung der Umlaufbahnen der Sterne nahe dem galaktischen Zentrum. (Bild: M. Parsa, L. Calçada, ESO)
Das Team hat mithilfe neuer Techniken eine große Menge an Beobachtungsdaten analysiert, die im Laufe der letzten zwanzig Jahre mit dem Very Large Telescope der ESO und anderen Teleskopen gesammelt wurden. Die Forscher verglichen die gemessenen Umlaufbahnen der Sterne im galaktischen Zentrum mit Vorhersagen, die mit dem klassischen Newtonschen Gravitationsgesetz getroffen wurden, sowie mit Vorhersagen aus der Allgemeinen Relativitätstheorie.
Dabei fanden die Astronomen Hinweise auf eine kleine Veränderung in der Bewegung eines Sterns, der als S2 bezeichnet wird, die mit den Vorhersagen der Allgemeinen Relativitätstheorie im Einklang steht. Die Veränderung durch relativistische Effekte bei der Form der Umlaufbahn beträgt nur wenige Prozent und bei der Orientierung nur etwa ein Sechstel Grad. Es ist das erste Mal, dass eine Messung der Stärke der Effekte der Allgemeinen Relativitätstheorie für Sterne gelang, die ein supermassereiches schwarzes Loch umkreisen.
Die hohe Genauigkeit der Positionsmessungen, die durch die Nahinfrarot-
Die Ergebnisse sind der Auftakt einer Reihe von Beobachtungen des galaktischen Zentrums durch Astronomen auf der ganzen Welt. Im Jahr 2018 wird der Stern S2 dem supermassereichen schwarzen Loch sehr nahe kommen. Bis dahin soll das Gravity-
ESO / RK