Technologie zur CO2-Abscheidung: Markteinführung ungewiss?
Eine Studie im Auftrag der Bundesregierung zur Abscheidung und Lagerung von Kohlendioxid (CO2) bei Kraftwerken sieht die Markteinführung der so genannten CCS-Technologie kritisch.
Technologie zur CO2-Abscheidung: Markteinführung ungewiss?
Hamburg (dpa) - Eine Studie im Auftrag der Bundesregierung zur Abscheidung und Lagerung von Kohlendioxid (CO2) bei Kraftwerken sieht die Markteinführung der so genannten CCS-Technologie kritisch. Die Einführung bis zum Jahr 2020 werde als «sehr ambitioniert» eingeschätzt und sei «nur unter günstigen ökonomischen und politischen Randbedingungen möglich», berichtet das «Hamburger Abendblatt» unter Berufung auf die Untersuchung.
Problematisch könnten vor allem die hohen Kosten sein. So würde dem Bericht zufolge die Abscheidetechnik für Kohlekraftwerke «annähernd eine Verdopplung der Stromentstehungskosten, für Erdgas- Kombikraftwerke eine Steigerung um 50 Prozent» bedeuten. Gleichzeitig würde sie den Wirkungsgrad der Kraftwerke «um bis zu 15 Prozentpunkte» reduzieren und einen zusätzlichen Brennstoffbedarf von bis zu 40 Prozent zur Folge haben.
«Die derzeitige Wissensbasis reicht für eine belastbare Einschätzung der technischen und ökonomischen Machbarkeit von CCS und eine Bewertung, welchen Beitrag CCS zum Erreichen der Klimaschutzziele leisten kann, bei weitem nicht aus», heißt es der Zeitung zufolge in der Studie. Hier müssten noch zahlreiche Wissenslücken geschlossen werden.
Vattenfall Europe hatte in der Vergangenheit mehrfach angekündigt, das umstrittene Steinkohlekraftwerk Hamburg-Moorburg möglichst rasch auf CO2-freie Technik umzustellen. Der Konzern möchte an der Süderelbe ein Kohlekraftwerk bauen, das von 2012 an mehr als 1600 Megawatt Strom und 450 Megawatt Fernwärme liefern soll. Die in Hamburg zusammen mit der CDU regierenden Grünen lehnen das Projekt strikt ab.